Monsta Island Czars – Escape From Monsta Island
Die schier unendliche lange Zeit des Wartens auf ein offzielles Longplayer-Release der Riesen-Posse mit dem Faible für den Charm alter King-Kong- und Godzilla-Flicks hat ein Ende gefunden. Megalon aka Tommy Gunn, Rodan, Kong, Kwite Def (Kamackeris), Gigan, Spiga & King Ghidra (MF Doom) haben sich unter der Schirmherrschaft des rappenden Producers X-Ray Da Mindbenda/King Ceasar zusammengefunden, um über Metalface Records/Rhymesayers Entertainment ein musikalisches Vermächtnis purer Energie tonnenschwer auf unseren Planeten zu knallen. Neben einigen bereits bekannten Liedern wie etwa “Mic Line” vom “Monster Mixes”-Sampler oder diversen Songs, welche auf denraren Solo-EPs einiger Group-Mitglieder erschienen, bietet “Escape From Monsta Island” das erwartet starke Hörfutter.
Besonders hervorzuheben ist mit einiger Sicherheit “Witchcraft”, das seine Klasse neben den überragenden Mic-Performances vor allem aus dem voll aufgegangenen Konzept einer Frontalkollision dunkler klassischer Streicher mit elektrisiert zizzelnden Beats gewinnt. Noch eine Stufe rauer wehen mir die “Poizon Windz” ins Gesicht, die uns Megalon, Gigan und ein starker Rodan über einem knochentrockenen Hardcore-Beat entgegenblasen. Auch die liebevoll ausgewählten und zahlreich eingesetzten Filmsamples beweisen, dass X-Ray ein unverbesserlicher Nostalgiker ist, der sich in Zeiten bouncender Rapklone keinen falschen Einflüssen hingibt und abgeschirmt von Raum und Zeit sein ganz eigenes musikalisches Zaubertränklein braut. Und flackert das Feuer unterm Kessel einmal unsicher, ist schon ein flammenspuckendes Untier vom Formate eines Rodan zur Stelle, um die Fahrenheitsskala wieder in ungeahnte Höhen zu treiben.
Neben dem Mindbenda hat auch MF Doom – sowas wie das medienwirksame Maskottchen der Czars, remember “Who You Think I Am?” vom “Operation: Doomsday!”-Album – die Regler munter hin-und hergeschoben. Und auch wenn ich für meinen Teil eher X-Rays Arbeit wertschätze, so lassen sich auch die Beatkonstruktionen von Mr. Metalface Himself mehr als nur gut konsumieren. Einzig das mit extrem schwachem R’n’B-Hook versetzte “Comin’ At You” lässt deutlich zu wünschen übrig. Ein Ausfall bei nicht weniger als 20 Tracks ist dann aber doch recht leicht zu verkraften. Wo doch Kwite Def schon im nächsten Track nach einem spöttischen Intro zum Thema State-Of HipHop über Flöten- und Violinenakkustik unmissverständliche Lines droppt: “you want money? – fuck the money / you want power? – fuck the power / you want respect? – fuck respect / you want gold? – fuck that / we take control!” Treffender hätte das Monsta Island-Programm nicht auf den Punkt gebracht werden können…
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.