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Money Butt Naked – Welcome To Phunky Town

Es ist zuallererst das Cover, das bei diesem Album sofort ins Auge sticht. Dort sitzt ein gewichtiger Mann auf der Kloschüssel und zeigt uns ganz provokativ seinen Mittelfinger. Darf ich vorstellen: Money Butt Naked aus Memphis, weitläufig auch bekannt als “Phunkytown”. Das Schwergewicht präsentiert uns hier sein Debütalbum “Welcome To Phunkytown”, bei dem er ausschliesslich als Produzent tätig ist. Unterstützung erfährt er dabei von Peeps wie Johny Quest, Dizzy D, SMK und nicht zuletzt von Memphis Producer-Legende DJ Squeeky, der zusammen mit MBN für fast alle Tracks an den Boards stand.

Los geht’s nach dem Intro mit “Dollars & Cents” einem mittelmäßigen Up-Tempo Track mit Raps von Ska Face Al Kapone und Mac Brownie. Voll und ganz überzeugend hingegen ist “Just When You Thought It Was Safe”, in dem 1st Degree (nicht zu verwechseln mit First Degree aus Sacramento) und Deep Sleep sich in feinster Manier über das sehr bass-lastige und düstere Instrumental Luft verschaffen. Mr. Tinymaine setzt diesen Energiefluss mit “These Changes” weiter fort. Mit seinem einzigartigen Rapstil weiß er den Hörer stets zu fesseln, den Chorus hat Kocane Wayne von den Taylor Boys übernommen. Mit hartgesottenen Raps geht’s dann auch gleich bei “Move Motherfucker” weiter. Hier bringen Tommy Wright und seine Street Smart Sinistaz Project Pimp und Mac-T-Dog kaltblütigen Tongue-Twisting Shit wie man es von ihnen nicht anders gewohnt ist. Etwas weniger aggressiv geht es bei “Street Hospitality” zu. Sir Vince vom Alkatraz Syndicate liefert hier eine sehr solide Vorstellung ab, auch beim Beat von DJ Squeeky sitzt alles so wie es sitzen soll. Der erste etwas schwächere Song folgt mit “Aint No Money”. Der Beat ist wirklich nicht schlecht, aber ein unpassender Frauenhook regt zum Skippen an. Direkt im Anschluss bietet C-9 von den Street Smart Sinistaz in “High Speed Chase” sein ganzes Können auf. Wirklich unglaublich wie schnell der Mann rappt und sich in einen wahren Rausch hineinsteigert, der den kompetenten Beat schnell zur Nebensache geraten lässt.

Etwas Memphis-untypisch dann “Don´t Have The Slightest” – hier flowen die mir alle unbekannten Da Level 10, Luta Chris & Johny Quest über einen stark Hip-Hop orientierten Track, insgesamt sicher eine sehr willkommene Abwechslung. Sehr melodisch präsentiert sich “The Bigger They Are”, in dem die Taylor Boyz und GK eine mehr als gechillte Stimmung aufbauen, die sich in ihrer Intensität mit “Who Knew Those Days” die Waage hält. Mit “Don’t Start No Shit” wird man dann ganz abrupt aus dieser nachdenklich-ruhigen Atmosphäre gerissen. Tom Skeemask präsentiert sich mit gewohnt harten Flows über einen bedrohlich klingenden DJ Squeeky Beat. Das an den funkigen Sound der 70er angelehnte “Welcome To Phunkytown” ist nicht ganz so mein Fall, vielleicht können eingefleischte Anhänger da mehr mit anfangen. Yo Lynch von den Project Playaz ist auf “Smokin & Chokin” vertreten, der Titel spricht wohl für sich selbst. Obwohl R’n’B-beeinflusste Tracks für meine Begriffe meist in die Hose gehen, kann mich “Stylistics” überraschenderweise vollkommen überzeugen. Dazu trägt K-Rock nicht unerheblich bei und auch der von C.C. gesungene Hook passt hier wie die Faust aufs Auge. Seinen einzigen Auftritt (abgesehen von den Skits) hat MBN bei “Smoke A Ounce To Dat”. Aber auch hier labert er nur und lässt in Sachen Rapping lieber G-Baby den Vortritt.

Zum Ende des Albums gibt es mit dem powergeladenen “Ashes To Ashes” von LA Kim, Lil Chris und Skizo noch einmal grandiose Action und damit einen würdigen Ausklang für ein Album, das sich mit Fug und Recht als Memphis-Classic bezeichnen lassen darf. Nehmt MBN’s Einladung “Welcome To Phunky Town” einfach an und besorgt euch das Teil umgehend!

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