Mo’ Tension – If You Make It Outta Ensley…

Nach den ersten Tracks glaubt man für einen Moment, zufällig auf einen unbekannten Klassiker gestossen zu sein. Das kurz Intro “Definition Of A Balla” überrascht mit Tongue Twists und creepiger Atmosphäre, “Big Ballaz” und “Make It Outta Ensley” bieten soliden, relaxten Hinterhofsound und in “Unsolved Mysteries” wird über einen melancholischen Klavierbeat der Weg vom Crack- ins Rapgame beschrieben. Damit hat das gemischtfarbige, aus Ensley bei Pensacola stammende Zweierteam Mo’ Tension sein Pulver aber auch fast schon verschossen.

Ab Song Nummer Fünf bringt vor allem Produzent Perion nichts Zählbares mehr zustande. Die harmlose G-Funk-Einlage “M.V.P.’s” lässt sich vielleicht noch abnicken, in “Sewed Up”, “Sunshine State”, “Hoe Stories” und “Low-Down Dirty” hört man dann allerdings nur noch technische Unzulänglichkeiten und blanke Ideenlosigkeit. Zwei kleine Ausnahmen gibt es dann aber doch noch, immerhin. Zum einen das harte “Bringing It”, in dem Totschlagphantasien, hektisch quietschende Geigen und Explosionssamples kombiniert werden. Und dann der abschließende Kurztrack “It Ain’t Over”, in dem Perion über denselben Düsterbeat wie im Intro so mit die stärksten Vocals des Albums raushaut.

Songs von diesem Kaliber bringen Led und Woody Wood leider zu selten, stattdessen versucht man den Hörer zuletzt noch mit zwei völlig überflüssigen Radioversionen billig abzuspeisen. Das ist dann doch ein bisschen zu wenig.