Mizphit – Symphony Of Shadows Vol. 1
Nicht dass ich bei einem Albumtitel wie “Symphony Of Shadows” tränenfeuchte Trällereien erwartet hätte. Doch was dieser Mizphit hier von der ersten Sekunde an für eine Show abzieht will erst einmal verdaut werden. Mit einem Affenzahn rabautzt dieses Rapmonster seine Verse runter, twistet sich in Songs wie “Bussin”, “Ride 2 Dis” und “Finta Hitem Like” regelrecht die Seele aus dem Leib, ohne dabei jedoch auch nur für den Bruchteil einer Sekunde in den altbekannten Sing-Sang-Schnellsprech bone thug’scher Prägung abzurutschen.
Ganz im Gegenteil, der Mann ist nicht nur höllenschnell sondern auch unglaublich präzise und mit exaktem Timing unterwegs. Auch die Produktionen spielen über weite Strecken des Albums einwandfrei mit: die massiv in die Vollen gehende Beats von Basejase, Shapeshifta, 86 und den Beat Zombiez machen ganz schön Radau, auch wenn sich dann in Hälfte 2 immer mal wieder eine dröge Nummer dazwischenschiebt. Letzten Endes klingt der Rapper aus Colorado Springs (CO) mir fast schon zu perfektionistisch: diese eine Technik beherrscht er wirklich aus dem Eff-Eff, doch fehlt es mit der Zeit an Variation und Abwechslung. Die vertretenen Gastacts ändern daran auch nicht viel, spielen sie doch in jeder Hinsicht mindestens zwei Ligen unter Mizphit. So gesehen hat man es mit den nicht weniger als 20 Tracks fast schon zu gut gemeint.
Doch es wäre falsch, dieses überraschend starke Album leichtfertig zu zerreden. Nachdem seine ersten drei Alben “Supreme Being” (1999), “Fatal Reaction” (2002) und “Dark Dayz” (2004) nach wie vor nur einigen wenigen Experten ein Begriff sind, scheint Mizphit jetzt auch kommerziell ein wenig Boden unter den Füßen zu bekommen. Wenn er es schafft, diese Power künftig in ein handfesteres Konzept zu packen, dann kann Teil zwei der Schattensymphonie gar nicht schnell genug veröffentlicht werden…
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