Mississippi Doug$ Boyz – S/T
“Rap is an art from the streets of New York / then it rose through the cracks of a Mississippi nigga’s heart” – und wenn’s gut lief, ist dabei auch 1993 schon ein Album wie dieses bei rumgekommen. Poetischer wird’s bei den Mississippi Doug$ Boyz allerdings nicht. Hinter dem Namen stecken ein paar Street Rapper aus Gulfport, die genau auf dem Knick zwischen Samplesound und G-Funk-Era unterwegs sind und dabei nicht nur Ost und West kopieren, sondern auch schon einen ganz eigenen Südstaatenvibe mit ins Spiel zu bringen.
Als Single ausgekoppelt wurde “Big Daddy” von B1, der nicht nur das längst legendäre ‘Juicy Fruit’-Sample vor dem Big Poppa aus Brooklyn hatte, sondern auch seinen Namen The Notorious Bigg One – behauptet er zumindest. Die Kohle ist trotzdem in New York geflossen, womit den MS Doug$ Boyz nur die Underdog-Rolle geblieben ist. Die steht ihnen allerdings bestens, ob es nun T-La-Di mit dem funktriefenden Representer “West G.P.T.” ist, Notorious B1 auf entspannt dudelnden Orgelsounds in “Phunky Paragraphs” oder eben gleich “Straight Shysta”, wo auf einem starken Basslauf harter Struggle-n-Strive-Shit serviert wird.
Abgesehen von der schwachbrüstigen Partyeinlage “You Can Even Dance” leistet sich das Producer-Trio Native Sound keine Aussetzer, auch wenn’s soundlich insgesamt ruhig noch mehr Richtung Golfküste hätte gehen können. Macht in Summe vielleicht nicht ganz das Südstaatenrelease des Jahres, aber einen ziemlich gut und auch relativ professionell produzierten Vertreter der frühen G-Rap-Landschaft von Mississippi. Inklusive Inlay mit umfangreichen Liner Notes und allen Lyrics zum Nachlesen.
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