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Mission Control – presents: Prehistoric Sounds

Schlicht und einfach der helle Wahnsinn, was uns die in Cincinnati/Ohio ansässige Wanna Battle Click wieder in die Abspielgeräte zaubert. Ein bedeutungsschwangeres Instrumental-Intro, vollgestopft mit Film-Samples, macht den Anfang, bevor Elite Terrorist zur großen Schlacht aufrufen: “Wanna Battle”. Und als ob die Top-MC’s der Gruppe nicht schon genügend Skills am Start hätten, hat man noch King Solomon und Zerah eingeladen, sich dem bunten Reigen anzuschließen. Die Musik ist charakteristisch für die gesamte CD: ein ordentlich reduzierter, treibender Beat, dazu musikalische Begleitung von Klavier, massiven Streichern, leichte Gitarrenzupfern und an wirklich allen Ecken und Enden wunderschönen sphärischen Sounds.

Im zweiten Song (“Organic”) der Elite Terrorist-Crew gehts vom Repräsentieren hin zu überzeugenden, nachdenklich angehauchten Hustler-Raps, die sich um den Aufstieg im Spiel des Lebens drehen. Wer denkt, da geht nicht mehr, wird bereits beim ersten Song von Mood eines Besseren belehrt: “Unconscious MC’s” ist eine locker runtergeflowte Perle mit einem Beat vom Feinsten und kritischen Lyrics: “you know what the shame is? / people walk on planet earth aimless / unconscious / blameless / fatherless / nameless…”  Gleich im Anschluss gibt’s von Crunch Extraordinaire und Daryl von Laq-Nun Street Rap in seiner schönsten Form: der Beat stampft wuchtig, das Klavier verhallt nachdenklich im Nichts – dazu hammerharte Hood-Raps, die ich in eine Kategorie einteilen würde, die Guru von Gangstarr einmal als “intelligent thug style” bezeichnet hat. Der nächste Höhepunkt folgt auf den Fuß: Lone Catalysts – “Part Of The Game”. Während J.Rawls uns eine seiner entspannten, lockeren Klavierproduktionen um die Ohren haut, kratzt J.Sands mal eben an der Eingangstür zum Olymp der Mic-Götter, wenn er in herrlich schlichten und gerade deswegen so eingängigen Reimen seinen State-Of-Mind zur Lage “on the other side of town” ausbreitet.

Fast noch besser: “Bleed” von einem Rapper namens Reason, von dem ich hier zum allersten Mal höre. Operngesang, verträumte Streicher und Flöten sind perfekt in Szene gesetzt und doch nicht einmal halbsogut wie Reason’s dunkle, verzweifelte Selbstreflektionen, die, mit abgeklärt ruhiger Stimme vorgetragen werden: “woke in the morning, feelin’ hated by my loved ones / as I shove guns / in my mouth in the dark alley in the inner-city / called the ghetto, even dreams static shitty”. Auch wenn Five Deez da nicht ganz rankommen, gefällt mir ihr Song “Instruments Of The Trade (The Word)” wirklich gut: der Beat ist schlicht gehalten, Wasser-Geräusche und undefinierbare Electro-Sounds entführen in jenseitige Welten. Vergleichsweise bodenständig wirken da die Worte Talib Kwelis im “Millionaires”-Chorus: “it’s mad millionaires in the ghetto / all material things loose their value in time / that’s why you find I’m a millionaire of the mind / I pack a million thoughts in every rhyme / another millionaire dies everyday / another millionaire dies everyday…”.

Ein schönes Filmsample im Outro macht den Sack zu und deutet weitere Releases in absehbarer Zeit an: “As long as one of us is alive and remembers how to start a fire or hold a sword, this war will go on!” Nicht irgendein, nein, DAS Album aus dem Wanna Battle Camp – Pflichtkauf!

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