Millticket Rydaz – Gotta Get My Millticket
“Gotta Get My Millticket” lautet die ausgegebene Mission der acht im Booklet posierenden Burschen aus Texas. Dieser Wunschtraum wird durch den prunkvollen, von einem Sicherheitsdienst bewachten Tempel klar und deutlich unterstrichen. Im totalen Gegensatz zu dieser in Glanz gehaltenen Protzerei präsentiert sich das eher im Stil von Memphis aggressiv nach vorne gehende “Cocaine Numbers”. Bedrohlich einsetzende Glockenklänge und Fanfaren sorgen für eine angepisste, ja sogar hasserfüllte Atmosphäre. Kräftig runter gefahren wird mit dem Texas-typischen “2 Trip Truck”. Zum Runterkommen ganz ok, wobei der etwas albern anmutende “Gesang” im Chorus zum Überspringen animiert.
Nach der stilgetreu gehaltenen Spielerhymne “Pull The Plug” sollte man in der Tat beim lahm hinkenden, runtergeschraubten “Look Into My Eyes” den Stecker so schnell wie möglich ziehen. Der bodenlos tief gelegene Bass beim zudem mit ‘comic-artigen Anschleichklängen’ bestückten “I’m So Throwed” holt einen wieder zurück ins Leben. Zum Tiefpunkt des Albums gelangt man beim theatralisch und gezwungen auf die Tränendrüse drückenden “Why Do I Feel This Way?”. Es muss jedoch erwähnt sein, dass dies weit und breit der einzige Totalausfall auf dieser Scheibe ist. Selbst die unendlich albern betitelte Klubvorstellung “Foolie Fool” kann man sich aufgrund eines unerklärlich ansteckenden, nach Schlangenbeschwörung klingenden ‘Leier-Sounds’ und Bass a la UK-Grime durchaus geben.
Auch wenn im letzten Drittel einige Nummern eher unscheinbar daher kommen, ist durch die Rydaz ein zwar wenig Überraschendes bietendes, jedoch solides ‘Texas-Gewächs’ entsprungen. Eine ordentliche Mischung zwischen Zurücklehnen und Vorpreschen – sicherlich kein Muss, reinhören ist jedoch nicht verkehrt.
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