Mikah 9 – Timetable
Nach seinem ersten Soloalbum “It’s All Love” erscheint über Kaihou Records die zweite CD des Freestyle Fellowship Mitglieds. Es ist allerdings kein richtiges Album, sondern, wie man nach einem prüfenden Blick auf die Tracklist bereits erkennt, eine Sammlung von Livematerial und Radioshowauftritten, sowie einiger älterer bisher unveröffentlichter Songs. Zusätzlich findet man Aufnahmen von Mikahs Zusammenarbeit mit Daddy Kev. Das Livematerial liegt selbstverständlich nicht in Studioqualität vor, aber man hat sich trotzdem große Mühe gegeben den Sound etwas aufzupolieren, was sich wirklich gelohnt hat, da für “Timetable” viele Perlen aus den Archiven gekramt wurden, die Mikahs Status als Genie und Halbgott sehr anschaulich untermauern.
Der CD liegt übrigens auch ein dickes Booklet bei, in dem man Mikahs Biographie, die Geschichte des Good Life Cafes, das später durch das Project Blowed ersetzt wurde, und die ein oder andere witzige Anekdote finden kann. Eine sehr aufschlussreiche Begleitlektüre, bei der man viel über die Hintergründe erfährt. Es findet sich auch eine neue, herrlich swingende Version des ’93er Freestyle Fellowship Songs “Danger”, sowie eine alternative Version von “Park Bench People” auf der CD. Die Originalversionen finden sich auf dem zweiten Fellowship Album “Innercity Griots”. Bisher noch nicht erschienen sind das von Fat Jack produzierte “Fruit Don’t Fall” und “Sand To The Beach”, das von Punishment produziert wurde. Schön, das diese beiden Nummern auf diesem Wege ihren Weg zum Hörer gefunden haben. Gleiches gilt für “What You See Is What You Get”, auf dem Mikah uns mit wunderbaren Singflows verwöhnt. Leider ist die Klangqualität relativ mies, was meine Begeisterung aber nur geringfügig dämpfen kann. Eine handvoll brandneue Studioaufnahmen in bester Qualität, die in Zusammenarbeit mit Produzent Daddy Kev und Scratchgott D-Styles entstanden sind, bekommt man ebenfalls geboten. Daddy Kev scheint die Fähigkeit zu haben, alles aus den Mcees, mit denen er arbeitet herauszukitzeln. Die Aufnahmen zeigen einen hochmotivierten Mikah, der auf “Free Energy” den Text einfach weglässt und mit seiner Stimme über den Beat improvisiert und experimentiert.
Nicht zu vergessen das grandiose “First Things Last”, das sich auch auf Daddy Kevs “Lost Angels EP” wiederfindet. Niemand kann Mikah das Wasser reichen; elegant fliegt er über Daddy Kevs Produktionen und zerstört bei “Ultra Bap” so einiges. “Timetable” bietet auf jeden Fall einen interessanten und lohnenden Einblick in die Liveskills von Mikah, was für Fans sehr interessant sein dürfte. Doch das eigentliche Highlight sind die Studioaufnahmen mit Daddy Kev und D-Styles. Sie alleine wären schon den Preis der CD wert.
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