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Midwikid – Something Wikid This Way Comes…

Es gibt nicht allzu viele Gruppen aus dem US-Bundesstaat Indiana, die es zu einem Deal bei einem Major Label geschafft haben. Für M.A.G. und B-12 ging der Traum eines weltweiten Publikums in Erfüllung: unter dem Namen Midwikid veröffentlichten die beiden im Jahr 2002 auf Arista Records ihr Album “Something Wikid This Way Comes…”. Auf diesem bekommt der Hörer die volle Gangsta-Packung verpasst – die Rapper aus Michigan City gehen keinerlei Risiko ein, bewegen sich auf mittlerweile bis zum Überdruss ausgetretenen lyrischen Pfaden und legen die Hoffnung auf eine anständige Bewertung damit ganz allein in die Hände der Musik.

Doch auch in dieser Hinsicht läuft der Hase keinesfalls so, wie er laufen sollte. Belanglose Midwest-Beats werden aufgefahren, die Songs sind zum größten Teil von R’n’B-Vocals durchsetzt (Features von Jaheim und Fonz) und wenn mal nicht rumgesäuselt wird, tritt man garantiert in ein anderes Fettnäpfchen. Da fällt vor allem die peinliche Master P-Adaption “Ooh Wee” auf: faszinierend einfach zu durchschauen und angesichts der offensichtlichen Parallele fast schon eine mittlere Frechheit. Auch sonst sticht die inhaltliche Orientierung am No Limit-König aus New Orleans einfach heraus: Liedtitel wie “Soldier” oder “A Ballad For My Niggaz” sprechen eine deutliche Sprache. Da wirken entspannte Gitarren-Songs wie “Turned Out” und “Urban War” (die besten Tracks des Albums) geradezu wie eine erholsame Atempause zwischen all den Club/Thug-Langweilereien. Auch am Mikrophon wird auf einmal mehr geboten, aus der Hood erzählt – wenigstens etwas Sinn in die Sache gebracht. Doch bis zum nächsten Ausfall sind’s auf diesem Album mit Sicherheit nur wenige Minuten Spielzeit.

Zum guten Schluss trollt man sich in Begleitung von Duganz, Coo Coo Cal und Indo G in den Tanzschuppen und gibt dem Ding mit “Get It Off In The Club” genau das Finale, dass es verdient. M.A.G.’s rauhe Stimme (erinnert mich stark an Scarface) genügt nicht, um die in nun wirklich jeder Hinsicht vorhandenen Defizite auszubügeln. Ganz in diesem Sinne fällt auch das auf der Enhanced CD vorhandene Bonus-Material mit fünf Group-Pics und einer Kurzbiographie recht spärlich aus. Midwikid sind schlecht und werden wohl die Eintagsfliege bleiben, die zu sein sie einfach verdienen. Tut mir leid um viele gute Gruppen aus Indiana, die einen Platz in deutschen CD-Regalen weitaus mehr verdient hätte.

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