Insert your custom message here. close ×
+

MF Grimm – Scars & Memories

Und es geschehen doch noch Zeichen und Wunder. MF Grimm, heute auch unter dem Namen GM Grimm bekannt, hat es am eigenen Leibe erfahren: im Zusammenhang mit jahrelangen aktiven Verstrickungen in kriminelle Machenschaften hat man dem Hustler aus Manhattans Uptown nicht weniger als 9 Kugeln in den Körper gejagt. Man hat ihm in den Hals geschossen, ins Handgelenk und in den Arm, man hat ihm die Stimme genommen, das Augenlicht, das Gehvermögen. Es gab eine Zeit da war das einzige was an MF Grimm noch lebendig war wohl nur Wille zu (Über-)Leben.

Doch es geht bergauf, der gefallene Engel breitet seine kugeldurchsiebten Schwingen aus und beginnt wieder zu fliegen – eines der ganz großen Talente der wilden 90er sucht wieder Anschluss im Rap-(Spiel). Jetzt ist man mit dem Release von “Scars & Memories” endlich einem lange geäußerten Wunsch vieler Fans nachgekommen, hat verstaubte Archive durchforstet, alte Aufnahmen aufpoliert und schließlich zu einem hochinteressanten Streifzug durch das (musikalische) Leben des MF Grimm zusammengestellt. Durchsetzt von zahlreichen Interviewseqzuenzen präsentiert uns der selbstgekrönte “King Of New York” wirklich ausschließlich königliche Großtaten.

Zu den schweren, autobiographischen Inhalten von “Bloody Love Letter” und “Scars & Memories” gesellen sich sozialkritische Anmerkungen wie in “Do It For The Kids”, knallharte Battleraps à la “In The End”, “Wack Emcees” oder dem von MF Doom mit stürmischen Streichern bestückten “Take Em To War”, das gut informierten Fans bereits als 12″ unter dem Titel “WW III” bekannt sein dürfte. Auch die Gäste kommen nicht zu kurz – Kool G Rap, Akinyele, C.J. More und Big Chuck, die in der düsteren Walze “AIDS” sinnvolle Beträge zur Volksaufklärung leisten; dann aber auch eher kleine Namen wie die MIC-Member Yves und Wayne-O oder B-One und Nomad.

Und auch wenn ich noch so manchen Track vermisse (etwa den tollen “Landslide Remix), so sei “Scars & Memories” allen empfohlen, die auf ehrlichen, handgemachten, schön schmutzig tönenden New York Rap des letzten Jahrzehnts aus sind. Ausdrückliche ugrap.de-Empfehlung!

Share : facebooktwittergoogle plus



No Response

Leave us a comment


No comment posted yet.

Leave a Reply