Mercenaries – Battle Cry
Junge Junge, was geht denn hier ab, habe ich mir gedacht als “Penalty Of Transgression” mein trautes Heim erstmals heimsuchte: der Beat fetzt alles auseinander; rumpelt und rattert unter den knallharten Raps und bietet die unruhig wogende Untermalung für die Mic-Show vor allem eines Mannes: Playa Face Joker aka Jah Rista. Ich habe selten, vielleicht sogar nie zuvor einen derart lautstarken und zugleich doch so agilen Style gehört – nach diesem Auftritt gehört das Wort “Power” neu definiert!
Wir können von wahrem Glück sprechen, dass dieses Rap-Monster nicht alleine gekommen ist sondern in Begleitung weiterer “Mercenaries”: Malachi, Endeavor und Killamenjaro stehen Jah Rista (der ursprünglich aus Alabama stammt) in Sachen Wortgewandheit in nichts nach und beweisen einmal mehr auf beeindruckende Weise, dass Chicago neben großartigem Real-Hip-Hop auch richtig guten Gangsta-Rap zu bieten hat. Der über alle Zweifel erhabene Soundmaster T baute die Beats, mit deren Rückendeckung die Todesschwadron (Maskottchen: ein geflügelter Totenkopf) im Jahre des Herrn 1998 die Rap-Welt überrollte um allen Hatern wie von Sinnen den Schlachtruf “Yah Yah” in die verdutzte Visage zu krakeelen. Vergeben sind eigentlich peinliche Parolen wie “Throw Ya Hands Up”-Aufforderungen in alle Himmelsrichtungen oder stark klischee-lastige Bösebuben-Thematiken – hier siegt der Style über die Vernunft.
Da werden über ruhigen (alles relativ) Piano-Arrangements tränenreiche Reflektionen über den “Pain Of Life” zum Besten gegeben, dann urplötzlich in “Calling Rude Boys” über derben Ragga-Beats coole Jamaika-Tunes auf den Plan gerufen – und angesichts der rasenden Konsequenz mit der sich das Quintett in “Where That Weed At?” auf die Suche nach dem verschwundenen Kraut macht, möchte ich beileibe nicht in der Haut desjenigen stecken, der die Antwort auf diese Frage weiß. Brilliante Midwest-Beats + einzigartige Styles = Bombensound. Chi-Town bebt!
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