Mentally Disturbed – How Ya Livin’
Die zähnebleckenden, zwangsbejackten Irren auf dem Cover, der Gruppenname Mentally Disturbed – klar, dass man da richtig harten Hörstoff erwartet. Und das Latinogespann aus Miami/Florida legt gleich richtig los: “Born Again” und “How Ya Livin” sind düster-wüste Schreiereien – ganz im Stile der Pogo-Rap-Koryphäen Onyx in ihren frühen, wilden “Bacdafucup”-Tagen.
Das bleibt leider nicht lange so. Nach der überflüssigen instrumentalen Interlude “Oooh” tischen Mentally Disturbed plötzlich nur noch reizlosen Miami Bass auf. Besser kann man einem vielversprechend auftaktenden Album nicht das Genick brechen. Nicht dass die Songs übertrieben schlecht wären, doch kommt der Einschnitt so überraschend und plötzlich, dass man dann auch keine Lust mehr hat, sich mit sex- und partybefeuertem Gebasse zuzuknallen – zumal die Bewegung ihre besten Tage 1995 längst hinter sich hatte. Dass Force und Gigolo dem Ganzen kein Fitzelchen Neues abgewinnen können, lässt sich schon an den Titel ablesen: “Lollipop”, Dance”, “Swing That Thang” und “Girls In Da Buck” hatten wir wirklich schon oft genug.
So erweist sich “How Ya Livin” trotz starken Beginns als banales Ableiern altbekannter Partyparolen und entpuppen sich Mentally Disturbed tatsächlich als gespaltene Persönlichkeiten – die Zwangsjacken bleiben an!
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