Menacide – In My World EP

 

Menacide ist in erster Linie für Hardcore Rap mit diversen Connections in die Horrorcore-Abteilung bekannt. Seinen ersten größeren Bekanntheitsschub bekommt der Rapper aus Grand Rapids im Jahr 2001 allerdings durch ein Release, auf dem noch ganz andere Töne angeschlagen werden: “In My World” zeigt den zu diesem Zeitpunkt 24-jährigen vor allem von seiner persönlichen und nachdenklichen Seite.

Über sehr smoothen, ruhig gehaltenen Instrumentals werden viele autobiographische Themen und vor allem Tiefpunkte reflektiert. “Hey Homey” zum Beispiel handelt von Freundschaften im Wandel der Zeit, “Take Me Back” von geplatzten Träumen und dem Überleben in schwierigen Umständen. Überraschend wehmütige, unabgehobene Texte aus dem richtigen Leben sind das, aus denen weniger Menacide spricht als vielmehr Shawn Larson, der Mann hinter dem Rap Alter Ego. Dass bei soviel “T.E.A.R.S.” auch mal die Grenze zur Gefühlsduselei touchiert wird – geschenkt.

Nicht zu Unrecht war die 1000er-Auflage von “In My World” schon kurz nach Erscheinen vergriffen. Kein ganz großes Michigan-Release vielleicht, aber eines der guten aus der Diskographie von Menacide, der sich für sein zwei Jahre später folgendes Album “Knuckle Up” imagetechnisch dann aber wie gesagt doch nochmal neu positioniert hat.