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Menace Clan – Da Hood

Schlicht mit “Da Hood” betitelt, gibt sich das Debüt des Menace Clan vordergründig richtig unauffällig. Doch hinter der Fassade eines allzu vorhersehbaren G-Rap-Albums verbirgt sich musikalischer Sprengstoff en masse. Es fängt gleich im brutalen Intro “Aggravated Mayheim” an: “I’m the white people killa, CIA killa, KKK killa.” Und so geht’s weiter.

Hemmungslos werden anti-weiße Hassbotschaften gedroppt, schließlich gipfelnd im hassverzerrten “Kill Whitey.” Dagegen sind die Aussagen von Public Enemy Mückenschiss. Das sind die mit Abstand konsequentesten, brutalsten und einseitigsten rassistischen Äußerungen, die das Genre zu bieten haben dürfte. Solche Texte lassen natürlich nicht lange auf heftige Gegenreaktionen warten. So verwundert es nicht, dass die Gruppe sich auf sämtlichen “schwarzen Listen” radikaler Redneck-Gruppierungen wiederfindet. Kategorie: “Lethal Garbage: Anti-White Rap Lyrics.”

Dass der Menace Clan in Sachen Lyrics und Musik einiges zu bieten hat, steht so leider nicht mehr im unmittelbaren Mittelpunkt des Interesses. Da ist beispielsweise das Lied “Runaway Slave”, mit einem irrsinnigem, eiskalten Beat und genialen Versen, in denen man sich in die Lage eines Sklaven versetzt sieht, der irgendwo in der Trostlosigkeit einer Baumwollplantage in den Südstaaten den Entschluss fasst zu fliehen. Wenn einmal nicht gegen Rednecks gewettert wird, widmet man sich ehrlichen und dadurch äußerst realistisch und überzeugend wirkenden Schilderungen des Lebens in South Central bzw. Houston. “Life” kommt äußerst ruhig, und auch das mit Bushwick Bill eingespielte Titellied sollte man gehört haben. In “Da Bullet” überzeugen die Reime ebenfalls, diesmal aus der Sicht einer Kugel: “I sit all day in the clip / with fifteen other, hollow point tip / I wait for a nigga to set trip / I might be under yo hip / or under the car seat / it’s cold outside so niggas carry heat / that’s me, the mothafuckin’ b-u-l-l-e-t nigga.” Von vorne bis hinten fein gereimt. Na also, es geht doch.

Die Akkustik des Songs ist typisch für “Da Hood”: ein lauter Beat, in seiner Wirkung unterstützt von dumpf hämmernden Pianoklängen oder lärmender Bass-Gitarre, dazu verziert mit ein paar melodischen Elementen. Das ist alles. Sehr einfach, und, wie so oft, sehr wirkungsvoll. Schade, dass das offensichtlich vorhandene Potential dazu missbraucht wurden, engstirnige Hassparolen in die Welt zu setzen. So bleibt ein Beigeschmack. Wenn das der “state of mind” in “Da Hood” ist, dann gute Nacht Amerika.

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