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Mellow Man Ace – From The Darkness Into The Light

Der auf Kuba geborene Mellow Man Ace trat mit dem 1989 veröffentlichten “Escape From Havana” erstmals ins Rampenlicht und konnte mit “Hip Hop Creature” und dem bi-lingualen “Mentirosa” gleich zu Beginn seiner Karriere zwei große Hits verbuchen. Dann wurde genetztwerkt: der Bruder von Sen Dog (Cypress Hill) schloss sich mit hispanischen Rap-Veteranen wie Kid Frost (der eben erst sein “Hispanic Causin Panic” draußen hatte) und MC A.L.T. zur Latin Alliance zusammen – das gleichnamige Album erschien ’91, mit dem Remake des War-Klassikers “Low Rider” war für eine Hitsingle gesorgt. Es dauerte nicht lange, da ging das Projekt auch schon wieder in die Brüche. Ace verkrachte sich mit Frost, ging seinen Ex-Kollegen in “Insane In The Brain” von Cypress Hill mit Zeilen wie “fat boy on a diet, don’t try it, bust your arse like a looter in a riot” rüde an, veröffentlichte 1992 mit “The Brother With Two Tongues” ein weiteres Soloalbum und machte sich danach erst einmal ziemlich rar.

Erst im Jahre 2000 meldet sich der Rapper aus East Los Angeles zurück: Album Nummer 3 steht an! Was soll man davon halten wenn ein Veteran es nach acht Jahren plötzlich noch einmal wissen will? Doch siehe da, Ace schafft es tatsächlich an seinen knackigen Zweitling anzuknüpfen und bietet seinen Hörern auch hier wieder puren, unverfälschten HipHop in spanischer und englischer Sprache. So ist denn auch das Album zweigeteilt – “Dark Side” und “Light Side”, ein Schelm wer hier an kulturelle Zerissenheit denkt…

Man startet mit “Is It You”, einer Ansage an die Hater und Zweifler: das Ding zieht trotz ur-simpler Konzeption, ein guter und passender Auftakt. Nichts im Vergleich zum folgenden “Guillotine Tactics” allerdings, hier wächst Ace regelrecht über sich hinaus. Wen wunderts, bei Gastrapper wie dem in typischer Manier auftrumpfenden B-Real von Cypress Hill und einem nicht minder eindrucksvollen Profound? Die kranke Produktion der Collective Funkateerz tut das Übrige – große Düsternis, eingeschnittene Sounds fallender Guillotinen und durch die Luft zischender Schwerter, Hardcore-Herz was willst du mehr?

Absolut unterhaltsam geht’s weiter, wenn Ace im ebenfalls von den Collective Funkateerz in Szene gesetzten “Miracles” einmal mehr großartige Präsenz am Mikrophon zeigt, der große DJ Muggs (Cpyress Hill / 7A3) für das komplett auf Spanisch eingerappte “Promoter Super Estrella” einen gekonnten Beat aus dem Ärmel schüttelt und wir zum Ende der “Dark Side” noch einen futuristisch anmutenden “Future Shock” verpasst bekommen.

Es folgen: das mit dunklen, gedankenschweren Reimen bepackte “Heaven”, der von Muggs’scher Lässigkeit geprägte Hit “Ten La Fe” mit seinen traditionellen südamerikanischen Volksgesängen auf der Hook sowie das mit viel Knowledge über das Rapgame und das Leben an sich gespickte “Bring It Back”. Die Produktion beiden folgenden Tracks geht auf’s Konto von Tony G, mit Sen Dog hat sich endlich auch Ace’ Bruder eingefunden, und was die Beiden hier abziehen ist – Vorsicht Witzattacke – wahrlich nicht von schlechten Eltern. In “Feel Of Steel” klingt vor allem Sen Dog aggressiv hoch 10, sein hemmungsloser Rapstil verträgt sich wirklich ganz ausgezeichnet mit Mellows nicht halb so wilden Versen. Auch “Sly, Slick And Wicked” zeigt, dass die Reyes Brüder einfach eine Killer-Combo sind, der Song platzt vor eindeutigen Battlereimen aus allen Nähten, ich für meinen Teil kann mir sowieso niemanden vorstellen, der die Eier hätte, einem Sen Dog blöd zu kommen.

Also: Fans von Westcoast-Rap im Allgemeinen und Cypress Hill im Besonderen können ohne Bedenken zulangen. Mellow Man Ace hat das Kunststück vollbracht, nach langen Jahren der Abwesenheit auf Anhieb wieder voll da zu sein und sogar die alten Großtaten vergessen zu machen. Sein größter Wurf bisher!

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