Medinah Starr – Beyond Reazon
Medinah Starr scheint die Nase voll zu haben von all den simplen Stereotypen mit denen heutzutage gefühlte 70% der Rapschaffenden hausieren gehen. Wohl deshalb hat sie ihr Debütalbum demonstrativ mit “My Debut. My Journey. My Evolution” untertitelt – echte Lebensgeschichte also statt schnöder Ghettoszenarien.
Das mag ein lobenswerter Ansatz sein, doch so aufregend wie sich “Beyond Reazon” im Vorfeld ausnimmt, ist es dann doch nicht geworden. Geboten wird passabel gerappter, locker-leicht gehaltener Boom-Bap mit autobiographischem Einschlag und Feel-Good-Garantie – nicht mehr und nicht weniger. Access Immortal, der einige Monate zuvor ebenfalls über Introspect Records sein “American Me” vorlegen durfte, ist zweimal mit von der Partie, im nett fiedelnden”Each Day” haut Planetary von Outerspace ein paar Gastlines auf den strammen Beat. Die Dame aus West Philadelphia ist eine hervorragende Reimerin, das steht ganz außer Frage: immer wieder schimmert ihre Leidenschaft für Spoken Word durch, man höre sich nur das stimmungsvolle “Complicated” an. Noch mehr Hymnenpotential offenbart das verdammt frisch und unkompliziert daherkommende “Come Wit Me” – doch bleibt es in seiner Art dann aber doch eher die Ausnahme.
Das liegt vor allem daran, dass das Beatwerk größtenteils zu vorhersehbar und unaufregend ausfällt. Wenn man sich hier ein wenig mehr aus dem Fenster gelehnt hätte, hätte “Beyond Reazon” ein wirklich aufsehenerregendes Album werden können. So bleibt ein sicherer Platz im gehobenen Mittelfeld, doch die auf dem Pre-Mixtape angekündigte “Rebirth Of Hip-Hop” hat Medinah Starr hier sicher nicht vollbracht.
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