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MED – Push Comes To Shove

Lange genug hat es gedauert, doch nun ist es endlich soweit: Das erste Soloalbum von Medaphoar aka MED, dem Oxnarder Emcee mit dem unverwechselbaren Porno-Flow, vielen wahrscheinlich bekannt durch seine hochwertigen Gastauftritte bei diversen Produkten aus dem Hause Stones Throw, steht in den Läden. Die Erwartungen sind hoch. Schließlich hat MED selbst sich die Messlatte durch seine sechs bereits erschienenen Vinyl Singles und die eingangs erwähnten Gastauftritte sehr hoch gelegt. MED kann die an ihn gestellten Erwartungen mit “Push Comes To Shove” ohne größere Mühe erfüllen – alles andere hätte mich in Anbetracht der Tatsache, dass – abgesehen von vier Ausnahmen – Stones Throw Haus- und Hof Produzent Madlib komplett für die Produktion verantwortlich zeichnet, auch schwer gewundert.

Nach dem zugegebenermaßen etwas öden Opener “Serious” schlägt das bereits von einer Vorabsingle wohlbekannte “Whut U In It 4″ in den Boxen ein wie nichts gutes. Über einen innovativen Killerbeat von Madlibs kleinen Bruder Oh No gibt MED alles. Anschließend wird der Hörer dann auf eine kleine Reise in MED’s Vergangenheit eingeladen (“Can’t Hold On”), nur um direkt darauf bei “Push” in den Club geschleift zu werden. Hierfür hat eigens J Dilla aus Detroit Hand angelegt und einen wuchtigen Club Beat hingelegt, wie ich ihn auf einem Stones Throw Album eigentlich nicht erwartet hätte. MED und Partytrack vertragen sich aber sichtlich gut, wie der Track beweist. Gewohntere Klänge werden dann wieder bei “Special” geboten, das ja ebenfalls bereits im Voraus in Form einer Vinyl Single unters Volk der Stones Throw Jünger gebracht wurde. Nichtsdestotrotz ist der Track eins der absoluten Highlights des Albums, da MED hier eine seiner besten Performances hinlegt. Auch der bezaubernde Beat von Madlib ist eine einzige Pracht. Ebenfalls sehr frisch ist der Beat, den Madlib für “Now U Know” gebastelt hat. Das Teil geht ordentlich nach vorne und auch MED sprüht wieder einmal nur so vor Energie bei diesem Track. Mit “Pressure”, das die mir bis dato noch unbekannten Emcees Diamond und Poke featuret, die jedoch auch nicht wirklich was reißen, hat sich dann doch noch ein echter Gähner eingeschlichen. Aber: Schwamm drüber, mit “Never Saw It Coming” und “So Real” gehts wieder bergauf und spätestens bei seiner Liebeserklärung an das grünliche Grün (“Never Give U Up”) zeigt MED sich dann wieder in Hochform und auch der von Madlib beigesteuerte Beat ist durch den lieblichen weiblichen Gesang im Refrain ein Traum von einem Ohrwurm. Mit “Get Back” gibts einen weiteren lupenreinen Clubtrack, für dessen Beat überraschender-weise Just Blaze verantwortlich zeichnet. Es schließen sich die von Madlib produzierten Tracks “Listen 2 This” und “Yeah” an.

Letzteres ist nicht ganz so gut geraten, da meines Erachtens das dramatische Sample einfach nicht so richtig zu MED’s Flows passen will. Doch durch den letzten Track wird man für diesen kleinen Ausrutscher wieder voll und ganz entschädigt: Ein funky Beat von Madlib, ein von Noelle geträllerter Refrain und Schilderungen des “Nightlife” in Oxnard im vertrauten MED Flow – eine äußerst schöne Kombination. MED präsentiert mit “Push Comes To Shove” folglich ein sehr gutes, von Madlib wieder einmal tadellos produziertes Solodebut, das allen Freunden des Stones Throw Sounds zusagen sollte und nebenbei sogar das Kunststück schafft, auch clubbigere Nummern (“Push” und “Get Back”) für Stones Throw salonfähig zu machen ohne dabei peinlich zu klingen.

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