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Material – Intonarumori

Was kommt dabei heraus, wenn man Exzentriker wie Ramm Ell Zee und PhonosycographDISK auf Größen des gerappten Wortes loslässt, die auf Namen hören wie Killah Priest, Kool Keith oder auch Flavor Flav? Richtig – ein Paradebeispiel für hochentwickelten Experimental- und Abstract-Hip-Hop.

Nach Ramm Ell Zee’s ungestüm tobendem Intro-Instrumental spinnt Kool Keith über fantastischen Kut Masta Kurt-Beatkontruktionen eigenwillige Weltverschwörungstheorien (“Conspiracies”). Keinen Deut weniger wild geht es in “Burnin'” zu: Am Mic steht Flavor Flav, produktionstechnisch unterstützt von PhonosycographDISK (was für ein Name…) und DXT. Letzterer leistet auch für die Ghetto Prophets (DIE Neuentdeckung des Albums) ganze Arbeit: gekonnt eingefädelte Beats in “Life Itself”, nur das permanente Störgeräusch (erinnert an eine durchbrennende Sicherung) bleibt gewöhnungsbedürftig. Das gilt wohl auch für Killah Priests lyrische Ergüsse im kopfkranken Reimgeschoss “Temple Of The Mental”. Der Mann ist sich seinen Fähigkeiten so sicher, dass er gleich ganz auf einen Beat verzichtet und ganze 6 Minuten am Stück nur mit einigen psychedelischen Klangfragmenten im Rücken eine Machdemonstration der exzentrischen Art bietet – eine würdige Fortsetzung seines ersten Songs nach diesem Muster, “Heavy Mental”, zu finden auf dem gleichnamigen Debütalbum des Sun Of Man.

Wie schön, dass uns nach solchen Anstrengungen Lori Carsons entspannter Gesang im träumerischen “All That Future” (Beat von Bernie Worrel) eine Runde auf himmelblau überstrahlte Sommerwiesen entführt. Jetzt ganz im positiven Sinne: der perfekte Track zum ziellosen Vor-Sich-Hindämmern und Entspannen. Auch Ahlill The Transcending Soldier verhilft uns über hypnotischen Piano-Klängen zu einem “Mind Drift”, bevor sich Scotty Hard (Kill Dog E) mit seinen Compagnons Elwood und Ted Parsons einmal mehr als Spielverderber unter Beweis stellt und es mit dem apokalyptischen “Checkpoint 0.1″ auf einmal Feuer und Schwefel auf die eben noch so friedlichen Spielwiesen des Geistes herabregnet. Schon allein die Tatsache, dass ich in diesem Review Künstler wie Extrakd, die Juggaknots, Breeze, Queen Heroine, Eddie Def, Nature Boy Jim Kelly und Bigfoot so mir nichts dir nichts unterschlage, zeigt, welche Höhen hier erklommen wurden.

“Rap Is Still An Art” versichert uns der Aufkleber auf dem stilbewussten Digi-Pack – “Intonarumori” ist der eindrucksvolle Beweis dafür.

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