Master P – Game Face
Die Katze macht “Miau!”, der Hund macht “Wau!”, die Kuh macht “Muh!” und Master P macht “Uuh!”. Die große Leuchte war Master P als Rapper ja nie. Doch dem tüchtigen Geschäftsmann aus New Orleans ging diese Tatsache bekanntlich schon immer am Arsch vorbei. Hauptsache der Panzer rollt! Und dieser rollte auch kräftig im Jahr 2001, um mit der Veröffentlichung von “Game Face” unter dem frischen “New No Limit Records”-Wappen weitere Millionen einzufahren.
Während man bei “Take It Outside” von einem weniger gelungenen Intro sprechen kann und das darauffolgende “Ghetto Ballin” nicht gerade aufregend wirkt, weil schon längst bekannte Sachen aufgetischt werden, braucht die Hörerschaft starke Nerven, um die etwas mehr als 4 Minuten lange Party-Bombe “Ooohhhweee” auszuhalten. Was hier praktiziert wird, ist mustergültig und ein Ansporn für alle noch unentschlossenen Wack-Ass-Rapper. So muss man es machen. Einen nicht fertig wirkenden, auf Bounce getrimmten Beat als Unterlage für die flowlosen Raps nehmen und mit uninspirierten Scratches sowie hässlichen Schaflauten versuchen auch den tapfersten Zuhörer zu verjagen. Dufte. “Real Love” zielt zwar genau wie sein Vorgängersong auf’s Mainstreampublikum ab, doch wirkt es um einiges ausgereifter, wenn auch poppiger. “Back On Top” stellt sich als annehmbare No Limit-Hymne raus (“Turn your gameface, represent your nameplate”), bei der neben dem Panzerboss auch die Familienkollegen Silkk, C-Murder und Romeo ordentlich mitmischen.
Die Songs “The Farm” und “What I’m Bout” sind keinen Satz wert – anders das ruhige, von Myke Diesel produzierte “Whoadie Gone”. Die Story über einen toten Homie ist das Highlight auf diesem Album. “Rock It” ist ein zweites “Ooohhhwee”, unglaublich aber wahr. Zu harten, starren Drums auf “Lose It And Get It Back” erzählt Master P wieder irgendwas uninteressantes aus seinem Leben und beendet die lächerliche Show namens “Game Face”. Nach solchen Alben immer zuerst eins tun: Ohren waschen!
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