Masta Ace – Disposable Arts
Auch lange nichts mehr gehört von dem Mann. Nach dem Masta Ace Mitte der Neunziger unter Mithilfe seiner Masta Ace Inc. für einigen Wind sorgen konnte (“Sittin’ on Chrome”) verschwand das ehemalige Mitglied der Juice Crew erst einmal für ein paar Jahre von der Bildfläche. 2001 nimmt der Rapper aus Brooklyn dann doch noch einmal die Herausforderung an, sich seiner historischen Bürde zu stellen. Da schnellen die Erwartungen natürlich hoch wie Pimmel im Pornokino und Ace muss schon sein ganzes Können auspacken um die gespannte Hörerschaft zu befriedigen und zugleich seine Wettbewerbsfähigkeit zu demonstrieren. Und wie er das tut!
Nachdem man sich in “Too Long” erst einmal für den jahrelangen Verzug entschuldigt hat, legt die lebende HipHop-Legende auf “Disposable Arts” ein so astreines Album hin, dass mancher Newcomer sich nach dem obligatorischen Kniefall die Inangriffnahme der eigenen Karriere noch mal gut überlegen sollte. Über straighten, häufig mit dichten Streichern behauenen Beats von u.a. Ayatollah, Deacon Da Villain und Xplicit wird mit den hauseigenen Schützlingen Punch & Words eine “Block Episode” zum Besten gegeben die sich gewaschen hat, in “Acknowledge” feste auf den Boogieman und The High & Mighty eingeprügelt (“one thing: who named y’all The High & The Mighty / to me you just sound like a couple of high whities / you had to be on mad coke and ecstasy / to think for a second you could stand next to me”), mit Rückendeckung von Apocalypse in “Take A Walk” sowas wie ein inoffizielles Follow-Up des Klassikers “The Other Side Of Town” abgeliefert, dann mit der Female-Fraktion in Gestalt von Jean Grae und Jane Doe auch mal Zwischengeschlechtliches erörtert bevor im abschließenden “No Regrets” noch einmal Respektbekundungen an ausgewählte HipHop-Größen der Neunziger rausgehen.
All dies absolviert Masta Ace mit glasklarem Flow so abgeklärt, selbstbewusst und irgendwo auch selbstverständlich, dass man um die Frage, was in dieser momentan nur beschissenen “Szene” eigentlich alles schiefläuft einfach nicht herumkommt. Es gibt aufregendere Alben als “Disposable Arts”, vielleicht auch innovativere und nicht zuletzt bessere – doch wer einfach nur gute Rap-Musik der klassischen Bauart hören will und schon immer der Meinung war, dass früher doch irgendwie alles besser war, ist hier an der richtigen Adresse. Still Rollin’…
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