Majors – S/T
Der Pressezettel schwärmt von einem wertkonservativen Album, es ist von vergessenen Tugenden die Rede und dem Glauben an gemeinschaftliche Ziele. Grund genug, erst einmal mit einer gesunden Portion Skepsis an das Debütalbum der frisch gegründeten Majors aus dem dänischen Aarhus heranzugehen. Schließlich sprießen seit geraumer Zeit nicht gerade wenige Gruppen aus dem Boden, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, den (nie wirklich totgewesenen) Boom-Bap-Sound der guten, alten 90’s wieder zur Primadonna unter den Rapvarianten zu machen. Da ist vieles gut gemeint, manches gut gemacht – und fast alles langweilig bis zum geht nicht mehr.
An dieser grundsätzlichen Einschätzung können auch die Majors nicht wesentlich rütteln. Das Team setzt sich neben den beiden DJs Static und Noize aus aus den – durchgehend auf englisch rappenden – Reimbastlern Nat Ill, J-Spliff und Negash Ali zusammen. Titel wie “Go Majors!”, “Back Up On It”, “Suckers Never Play Me” oder “Fiyaah” deuten schon an was Sache ist: das Album fungiert als Zeitmaschine und katapultiert uns ohne große Umschweife mindestens 10 Jahre in der Rapgeschichte zurück. Mit eiserner Konsequenz werden stereotype Musikmuster reproduziert – das nimmt man zwischen zwei Bier gerne mal mit, doch im Endeffekt denken die fünf Jungs vom Jylland hier einfach zu wenig nach vorne. Den Majors fehlt es nicht an technischem Know-How, sondern schlicht und einfach an frischen, unverbrauchten Ideen – und damit an einem eigenen, charakteristischen Sound.
Deshalb: besten Dank für die wirklich gut geratenen “Get Down”, “Rest My Head” und “The Family Man” – aber mit derart laschen Trips ins Anno dazumal ist heute einfach kein Stich mehr zu machen.
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