Main Flow – Hip Hopulation
So langsam aber sicher entwickelt sich Main Flow auch über Cincinnati/Ohio hinaus zu einer festen Größe. Die alles andere als alltägliche Guestlist seines neuen Projekts “Hip Hopulation” sagt doch schon alles – hier tummelt sich von Track 1 bis Track 17 wirklich nur die Oberschicht des Ostküsten-Rap, und wenn zwischendurch auch mal ein Newcomer sein lyrisches Talent unter Beweis stellen darf, dann zeichnet unter Garantie ein hohes Tier für die Produktion verantwortlich.
Mit dem eigens von der Westküste angekarrten Cali Agent Planet Asia geht es im passablen “Loving The Game” richtig gut gelaunt los, die mit Talib Kweli veredelte Harmonika-Gala “HipHop Worth Dying For” dürfte eingefleischten Fans längst bekannt sein, in “Seen It All” fährt J.Rawls von den Lone Cats seinem alten Kumpel und dessen Mic-Aushilfe GLK einen Bomben-Beat, auf wie man es von ihm gewohnt ist. Mit der standesgemäßen Umsetzung streicherbetriebener Nummern à la “Dice Roll”, “Mister Know It All” und “Never Imagine” (mit Killah Priest und Master Fuol!) hat das ehemalige Mood-Mitglied eh noch nie Probleme gehabt. Jetzt könnte man meinen: soundtechnisch alles beim Alten, Main-Flow jetzt auch in Sachen Bekanntheit auf dem aufsteigenden Ast und damit abgehakt und fertig. Doch weit gefehlt. Denn abgesehen davon, dass “Hip Hopulation” durchaus eine Handvoll ordentlicher Songs vorweisen kann ist diese bessere Compilation vor allem durch eines gekennzeichnet: belanglose Mittelmäßigkeit.
Ein Großteil der Songs wirkt wie schnell und uninspiriert auf den Markt geschubstes B-Material. Da können auf der Tracklist noch so viele ‘Berühmtheiten’ stehen – beliebig wirkende Liedchen wie “Classic” (schlimm), “Worldwide”, “Delivery Tactics”, “The Wire” oder “She Likes Me” sorgen 2004 nur noch für Langeweile. Main Flow’s Stärken lagen schon immer im Persönlichen und im Regionalen – man erinnere sich nur an die guten alten Wanna Battle Zeiten. All das höre ich hier leider nicht – “Hip Hopulation” ist ist geradezu symptomatisch für den Werdegang so vieler alter Helden und eben deswegen Main Flow’s bislang schwächstes Album. Und was die Zukunft angeht bin ich skeptisch…
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