Madvillain – Madvillainy
Nach einigen Querelen und Verzögerungen aufgrund des Auftauchens einer unfertigen Bootlegversion im Internet ist es nun also endlich offiziell zu haben, das Kollaboalbum von Ausnahmeproduzent Madlib und dem nicht minder talentierten Rapper MF Doom. Bei dieser Platte stimmt einfach alles, selbst das Artwork ist ein echter Hingucker. Doch das sollte natürlich nicht von der exquisiten Musik auf diesem Tonträger ablenken. Madlib saß an den Reglern und hat die Beats zusammengeschraubt während Doom mit seinen Vocals glänzen darf.
Madlibs Beats gehören zweifellos zum Besten, was die zeitgenössische Rapmusik zu bieten hat: Samples aus allen möglichen Musikgenres treffen auf knochentrockene, bangende Drumsounds und verbinden sich zu dreckigen, abgehangenen Mörderbeats, die mal jazzig, mal funky und mal einfach nur unverschämt soulful daherkommen. Für soetwas lasse ich jeden aufpolierten Neptunes – oder Timbaland Beat links liegen. Am Mic begeistert MF Doom mit charakteristischen, unverwechselbaren Flows: Nicht hektisch oder aggressiv und nicht in double time rappend, sondern immer nüchtern und zurückgelehnt trägt Doom jeden Text vor, den Flow dabei perfekt an den jeweiligen Beat angepasst. Er wiederholt sich nicht und spricht bei jedem Track ein anderes Thema an, so dass es Freude macht, diesem begnadeten Lyricist zu lauschen. Wenn dann bei “Raid” auch noch Stones Throws Medaphoar, von dem man in Zukunft noch einiges erwarten kann, auftaucht und ein paar lupenreine Pornoflows ablässt, bleibt kein Auge trocken. Auch Madlibs Lootpack-Kollege Wildchild schaut vorbei und unterstützt Doom bei seinem “Hardcore Hustle”.
Immer wieder wird das Geschehen zusätzlich durch kleine Instrumentals und Soundschnipsel aufgelockert. Da verzeihe ich gerne, dass die Tracks recht kurz geraten sind und gerade mal zwei Nummern es auf eine Spielzeit von über drei Minuten bringen. Dieses Meisterwerk ist schon jetzt mein persönliches Album des Jahres und ich bezweifle, dass dieses Jahr noch etwas releast wird, das “Madvillainy” vom Thron stößt. Auf jeden Fall reinhören!
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.