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M-Child – Gon’ Madd

Mit M-Child stürzt sich im Jahre 2000 ein weiterer Flieger aus dem Kamikaze-Geschwader in die musikalische Selbstständigkeit. Doch eigentlich fährt der Youngster aus den Orange Mound Bezirk von Memphis gar kein allzugroßes Risiko: was soll schon passieren, wenn man seine Raps Leuten wie M.C. Mack anvertraut, die sich auch auf “Gon’ Madd” wieder kräftig ins Zeug legen und einmal mehr für das rechte Maß an M-Town-Crunk-Sound zu sorgen wissen.

Nicht, dass hier Rapgeschichte geschrieben werden würde, doch wurden auf teils recht unkonventionelle Machart (man höre “Orange Mound”) größere Fehler und Aussetzer schon in ihren Grundzügen ausgemerzt. Da fällt die Tatsache, dass so manche Temposchleuder sicher etwas Mäßigung verdient hätte, nicht weiter ins Gewicht. In verbaler Hinsicht gibt’s nichts Neues zu vermelden. In hektisch-abgehackten Flows lässt sich M-Child ausgiebig darüber aus, dass er als Vertreter der “Kamikaze Inc.” angetreten ist um das Rapgame zu gewinnen, der Welt daher mit den Thugz From Da Southside ein fulminantes “We Ready” entgegenzuposaunen befugt ist, um dann im Partytrack “I Want” seine umfangreiche Wunschliste vorzulegen: “I want alot of money, hoes and fast cars / kamikaze medalion because I’m a star”. Nun, dieses Zitat erlaubt es uns, zwei wesentliche Rückschlüsse zu ziehen: zum einen fehlt es dem Jungen nicht an übermäßigem Selbstvertrauen, zum anderen tischt er uns mit Liedtitel wie “My Shit Be Deep” faustdicke Lügen auf. Denn bis auf die intelligent konzipierte Ghetto/Hölle-Parabel “In Hell” läuft in Sachen Geistesnahrung herzlich wenig, zumal der Song auch nur zwei Minuten Playtime vorzuweisen hat.

Wie auch immer: “Gon’ Madd” bietet wohlproportionierten Kamikaze Inc. Sound mit holprigen Basslines, die dumpf in die Magengrube schlagen und es dabei tatsächlich schaffen über die technisch guten, aber inhaltich langweiligen Raps hinwegzutäuschen. Das geht einmal gut, doch spätestens beim nächsten Album müssen neue Ideen her.

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