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Ludacris – Word Of Mouf

Wie weit Talent und musikalischer Anspruch auseinander liegen können, zeigt uns Herr Ludacris auf seinem zweiten Silberling “Word Of Mouf”. Die Powerzunge aus Atlanta ist als begnadeter Rapper in der Szene bekannt; auch ist er dafür berühmt, dass er seine Begabung nie hundertprozentig zur Geltung bringt. Sein extravaganter Flow hat wie so oft immer nur ein Problem – Ludas Mainstreamstatus. Wie schon auf seinem Debüt ist der Pop-Faktor bei “Word Of Mouf” extrem hoch und die Sounds berieseln das Ohr mit charttauglicher, geschmeidiger Süstaatenmusik der Marke Jazze Pha oder Shondrae. Auf das gesamte Album betrachtet schlägt dieser Umstand zu Buche.

Eigentlich kann es doch so einfach sein, wie es uns Timbaland mit seinen rhythmischen Hörnern auf “Rollout (My Business)” beweist. Die alten Producer Organized Noize aus Atlanta können sich auf diesem Album ebenfalls von ihrer besten Seite zeigen. Das atmosphärisch dichte “She Said” überzeugt genau wie das verspielte “Saturday (Oooh! Oooh!) mit seiner Voice-Samplemelodie und dem heliumgeschwängerten Klamauk in der Hook. “Keep It On The Hush” und “Freaky Thangs” haben besondere Augenblicke, leiden nur unglücklicherweise unter dem R’n’B Anstrich. Synthiedampfhammer “Move Bitch” amüsiert mit einem glänzenden Vers von Mystikal, so dass der Wunsch nach einer eigenen Extraversion mit drei Strophen dieses ungeheuren Reimemonsters ganz verständlich ist.

“Get The Fuck Back” und “Go 2 Sleep” stehen für mehr oder weniger würdige Action-Raps, deren Sinn es ist, den Longplayer auf die harte Bahn zu bringen. Beide Songs machen sich jedoch nur als Albumfüller gut und zeigen insbesondere das sehr überschaubare Können von Rapper I-20. Ich persönlich hätte mir noch mehr Songs von der Sorte “Growing Pains” und “Cold Outside” gewünscht. Nachdenkliche Texte, aus dem Leben gegriffene Stories. Das ist leider nicht Ludacris’ bevorzugte Domäne. Sehr angetan bin ich von “Growing Pains” und dem genutzen kongenialen “I Forgot To Be Your Lover”-Sample des Soulsängers William Bell.

Auf dem Albumcover grinst der Hund. Ludacris hält paar Scheine in die Kamera. Das spricht für eine heile Welt und das ist genau der Dorn. Ludacris fehlt der entscheidende Antrieb, der mit aller Konsequenz nötige Schritt zu mehr Roughness.

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