Lou Nutt (from Murder Dog Magazine) – presents: Da Morgue
Lou Nutt hat sich als Mitglied von Land Of Da Lost einen Namen gemacht: das 1998 zusammen mit Flaggs gedroppte Album “Gone Fishin'” genießt nicht nur unter Bay-Area-Rap-Fans absoluten Klassikerstatus. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Nutt nebenbei auch als Redakteur für das Murder Dog Magazine tätig ist. Als solcher hat man natürlich ein dick gefülltes Adressbuch, so dass sich die Veröffentlichung einer Compilation wie dieser zwangsläufig anbietet. Überhaupt ist es etwas verwunderlich, dass die Murder Dog es als das Zentralorgan von Midwest,- South- und Westcoast-Rap in all den Jahren nicht zu mehr eigenen Releases gebracht hat.
An den properen Doppel-CD-Sampler “Southern XXX-Posure” kommt Lou Nutt zwar nicht ganz heran, doch finden sich auch unter den hier präsentierten 19 Tracks einige hörenswerte Anspielstationen. Neben einigen Promis sind viele kleinere Artists aus Städten wie Haway (King Czar), East Palo Alto (Mac & A.K.) und Pittsburg (JuBowt) zu hören, fast durchgehend also aus der nordkalifornischen Ecke. Auf einem Album mit dem Titel “Da Morgue” und Sturmmaskenträgern auf dem Cover darf “Murder Muzik” natürlich vorausgesetzt werden. Die bekommt man auch – nur leider keine besonders gute. Die meisten Tracks sind durchschnittlich bis unterdurchschnittlich produziert und gerappt: typisches Samplermaterial, das eingefleischte NordCali-Fans ganz gut und alle anderen ziemlich ermüdend finden werden.
Kommen wir deshalb gleich zum Wesentlichen und picken die vereinzelten Höhepunkte heraus. Den ersten gibt’s gleich zum Auftakt: in “Operation Elimination” stellt Ecay Uno einmal mehr unter Beweis was für ein heftiger Rapper er ist. Der Rolliefahrer aus San Diego hat nicht immer die besten Beats, aber wenn die Produktion stimmt, dann ist Feuer in der Hütte. Auch der Beat von “Tuck Yo Flag” mit Black Mikey und Damu kommt von ihm, fällt dann aber schon wesentlich schwächer aus. Sehr gute Arbeit auch von One Drop Scott, der die Musik in “Space Hustlas” besorgt, einem eigentlich guten, pimpigen Track, der leider etwas unter den Gesangparts von Mississippi leidet. Natürlich sind auch Land Of Da Lost mit einem Song vertreten: schade nur, dass die “Cali Ta Memphis”-Collabo mit Ska-Face Al Kapone schon auf dem Gruppenalbum zu hören war. Raptechnisch entpuppt sich ein gewisser Moss Major als größte Überraschung, der in “Killaz” mit seinen eiskalten High-Speed-Raps eine klasse Show liefert. Mehr von ihm gibt es auf der 2002 gedroppten Compilation “Deep In The Game Affiliatez” zu hören.
Ansonsten bleibt zu vieles Stückwerk. Exklusive Verse von Mac Money, Young
Droop und Mob C.I.N. nimmt man natürlich immer gerne mit, doch bleibt die Qualität der Beats wie gesagt regelmäßig auf der Strecke. Konzeptionell ist “Da Morgue” über jeden Zweifel erhaben, doch gut gemeint ist bekanntlich nicht immer gut gemacht.
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