Lost Boyz – LB IV Life
Man möchte meinen, nach dem Mord an Freaky Tah stünde die Zukunft der Lost Boyz auf Messers Schneide. Sicher, die erste Geige hat bei der Crew aus Queens (New York) schon immer Mr. Cheeks gespielt, zudem gibt’s auch auf dem dritten Album noch den ein oder anderen eingefrorenen Vers von Tah – dennoch will die Lücke, die der rastabezopfte Launemacher hinterlässt, erst einmal geschlossen werden. Die dezimierte Gruppe geht auf Nummer sicher und versucht es auch weiterhin mit bewährten Klängen. Vor diesem Hintergrund wird “LB IV Life” zur Durchhalteparole.
Auch was die Gäste angeht gab es deutliche Einschnitte. Wo sich auf “Love, Peace & Nappiness” noch Größen wie Redman, Canibus und A+ die Klinke in die Hand gaben, bekommt heuer eher unbekanntes Jungvolk aus der Nachbarschaft eine Chance. Dem Erfolgssound tut das wider Erwarten keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Diese leichten, sommerfrischen Klänge werden wohl auf Zeit und Ewigkeit untrennbar mit den Lost Boyz verbunden sein. In “We Got That Hot Shit” und “Risin’ To The Top (No Stoppin’ Us) verbreitet man wie gute Laune wie eh und je, auch “Take A Hike” und das von samtigen Streichern umrahmte “Can’t Hold Us Down” halten die Fahne oben, einzig das einen Tick dunklere “New York City Call” dreht ein wenig am Härteregler. Das macht alles einen sehr geschlossenen, abgeklärten Eindruck – auch wenn man sich bei stattlichen 18 Tracks höchstens mittelmäßige Sparnummern wie “Let’s Roll Dice” oder “Plug Me In” getrost hätte sparen können.
Im Vergleich mit dem Vorgänger können die Lost Boyz sogar noch ein bißchen zulegen, echte Ausfälle sucht auf “LB IV Life” jedenfalls vergebens. Starke Sache, sowas nenne ich souveränes Krisenmanagement…
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