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Lootchasers – A Million Ain’t Enough

Es gibt Gruppen, die gleich vom ersten Song an mit offenen Karten spielen und auch nicht die geringsten Zweifel darüber aufkommen lassen, was der Hörer von ihrem Album erwarten kann und was nicht. “A Million Ain’t Enough” von den Lootchasers aus Memphis (Tennessee) ist ein Paradebeispiel für solch pflichtbewusste musikalische Rollenerfüllung. Über größtenteils sauber produzierten Beats von EZ Rock bewegen sich die Jungs mit ihren zackigen Flows streng im Rahmen der ungeschriebenen Gangsta-Rap-Gesetze, welchen sich um die Jahrtausendwende unzählige Gruppen unterworfen zu haben scheinen.

Der Titel-Track “A Million Ain’t Enough” unterstreicht noch einmal überdeutlich, dass die Brüder auf großer Bargeld-Mission sind. Dass die Zeit knapp ist und der Erfolg sich demnach schnell einstellen muss, wissen ergänzend dazu Lil Shank und Chrome im passablen “Young Niggas Don’t Live Long” zu erzählen und natürlich kommt man auch um Plattitüden wie den hirntötenden Remix von “Ass N Titties” nicht umhin. Wie auf Knopfdruck stellt sich dann mit “Daily Living” und “Better Day” eine recht unglaubwürdige Sentimentalität ein. Ganz in ihrem Element scheint die Crew dagegen in dunklen Hardcore-Nummern wie “Feel This”, “Worldly Ways” und dem Young L.E.-Solo “ATF Can’t Stop Us” zu sein, die für die tempolastige Power sorgen, die wir (verwöhnt, wie wir sind) für ein Memphis-Release eigentlich schon voraussetzen. Etwas Schützenhilfe bekommen die sechs “Ghetto Assassins” von namhaften Acts wie Kingpin Skinny Pimp, Playa Fly und auch Lo-Key (von den Hoodlums), die angesichts ihrer farblosen Pflichtübungen jedoch allesamt besser zu Hause geblieben wären.

Und so dümpelt die Platte also ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin und ich bekomme nach den 16 Tracks die Gewissheit nicht mehr aus dem Kopf, das Geld irgendwie doch nicht alles ist. “A Million Ain’t Enough” ist ein beat- und flowtechnisch versiertes Album vom Reißbrett, das alte, billige Klischees zum tausendsten Mal aufwärmt:  sowas hört man sich ein paar Mal an und vergisst dann schnell.

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