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Loko – Lok 2 This

 

An der Westküste agieren dunkle Mächte. Diese arbeiten scheinbar daran, das Licht der Welt um ein Vielfaches zu dimmen. Darf ich vorstellen: Loko und seine Hadez Click. Alle im Kollektiv nennen sich selber gerne “Tac-Town Mafiosi”. Tac-Town steht hierbei für Tacoma. Am Start mit dem Titeltrack dürfte der auserkorene Namensgeber der Truppe, Hades, seines Zeichens griechischer Gott der Unterwelt, Gefallen finden. Diese manisch anmutende Symphonie, bestehend aus Streichern und Klavier könnte tatsächlich in etwa den Wahnsinn so repräsentieren, wie man ihn sich “da unten” vorstellt.

Nicht ganz so düster, jedoch sehr weit entfernt von freundlich und wohl gesonnen geht es beim fragenden “How Many Niggaz” zu. Ein hypnotisierend wirkendes Glockenspiel und ein dumpfes E-Gitarren Sample stellen sicher, dass es für nicht eine Sekunde sonnig wird. Etwas aufgehellt wird das Ganze durch verpeilte Sounds, wie man sie von den alten Game Boy- und Nintendo-Spielen kennt, bei “Put It 2 Yo Neck”. Der Grundton ist allerdings auch hier erbittert. Zeitweise hebt Loko hierbei den Ton seiner Stimme an und legt los wie eine nörgelnde Ehefrau. Der Gast aus der “Teufelstruppe”, Indo Bendo, erinnert mich von seiner Art her an Killa Tay. An dieser Stelle sei nicht verschwiegen, dass auch leichte Kost für sonnigere Gemüter vorhanden ist. So wie die hauseigene Hymne für alle Pimps, Players und Hustlers “Love This Game” und das extrem langsam und bergab rollende “Slow Ya Roll”. Wessen Ohr resistent gegen unsagbar nervige “Synthesizer-Stiche” ist, kommt dabei vielleicht ohne Überspringen zurecht.

Ich hingegen höre auf “Tha Voice” in meinem Inneren und kehre zurück in die Finsternis, in der “Voo Doo” betrieben wird und schonungslos “No Hataz” skandiert wird. Dort angekommen, wird mein Kopf wieder mit durchschlagskräftigen Bässen und immer wiederkehrenden, bedrohlich wütenden Geigen und Violinen bearbeitet. Sogar paranoid erscheinende Atmosphäre findet mit “Looz It All” auf dieser Scheibe ihren Platz. In etwa zwischen Himmel und Hölle befindet sich das aufgrund einiger Elemente an UK-Grime à la Dizzie Rascal erinnernde “C’ Me”.

Die Protagonisten dieses Projekts sind zwar allesamt an der Westküste beheimatet, Stil und Klang erinnern allerdings zu nicht geringem Teil eher an die düsteren Sachen, die Anfang bis Ende der Neunziger aus Memphis zu hören waren. Typisch für die Westcoast ist fast nur die nicht erst seit gestern allgemein herrschende Erkenntnis “Life’s A Bitch”. Genau wie diese Erkenntnis, ist diese Nummer nicht sonderlich weltbewegend. Wer die etwas raueren Töne bevorzugt und leicht manischen Zügen nicht abgeneigt ist, der könnte mit “Lok 2 This” zumindest kurzfristige Unterhaltung finden.

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