Littles – The Feeding
Es ist sicher kein Geheimnis, dass Queensbridge seine besten Zeiten längst hinter sich hat. Nachdem Artists wie Nas, Mobb Deep und Cormega im Erfolge verzeichnen konnten, drängelt jetzt die zweite Garde ins Rampenlicht: Rapper wie Bars & Hooks, Killa Sha und eben Littles – gerade noch durch einige Appearances (vor allem auf dem “41st Side”-Sampler) ein wenig von sich reden gemacht und einen Wimpernschlag später steht das Full Lenght-Album in den Record Stores. Das Cover dieser vorliegenden 19-Track-Scheibe – Littles fuchtelt mit einer monströsen Wumme herum – lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, was den Hörer auf “The Feeding” erwartet: QB-Gangsta-Shit.
Doch gestaltet sich die Sache weitaus zäher als ich mir das vorgestellt habe. Trotz der Hilfe zahlreich eingetroffener “Ghetto Starzz” wie Big Noyd, Mobb Deep und Tragedy Khadafi kommt Littles über die Rolle eines nervigen Trittbrettfahrers nicht hinaus. Während die Texte sich aus eher unspektakulären “Keep It Street”-Ergüssen zusammensetzen (Littles verbrachte eigenen Angaben zufolge fünf Jahre seines Lebens hinter schwedischen Gardinen) schafft der Newcomer es einfach nicht seinen Flows die nötige Dosis an Charisma und Emotion einzuimpfen – seine Raps wirken austausch- und verwechselbar. Ab und an kommt in Songs wie “Presidents” oder dem clubbigen “Thunny” noch etwas Stimmung ins Haus, doch auf Dauer erweist es sich als fast schon schwere Übung, den einschläfernd vorgetragenen, immergleichen Geschichten über “Pain & Glory” des Everyday Hustle in den Housing Projects zu lauschen.
Auch in Sachen Beats hat sich einges verändert.Vom düsteren Hardcoren Sound früher Tage ist nicht viel übrig geblieben, der neue QB Sound ist mehr auf risikolose Radiokompatibilität ausgerichtet. Keine großeÜberraschung also, dass hier – trotz des ein oder anderen brauchbaren Moments – kein Track nennenswert heraussticht. Grau in grau wo man nur hinhört – “The Feeding” hat kein Gesicht. Es wäre mir lieber, Mobb Deep würden sich ein letztes Mal aufraffen und ein Album kicken, das es auch wert ist, dass man Geld dafür ausgibt. Mit einer Heerschar halbkompetenter Rapper aus dem weiteren Umfeld samt dutzenden von eiligst zusammengeworfenen Alben ist nun wirklich niemandem geholfen. Ob Bonus-DVD hin oder her – Littles und sein “The Feeding” bekommen mehr Aufmerksameit als ihnen eigentlich zusteht. Das nächste Release “Streets Will Listen” steht dabei schon in Aussicht, die Erwartungen halten sich in Grenzen.
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.