Little Egypt – Straight Out The Sands

Da melden sich aus Brooklyn, New York fünf Rapper zu Wort, die es wirklich faustdick hinter den Ohren haben und wohl so manchen Gernegroß der Szene im Vorbeilaufen von der Bühne fegen würden – und keiner bekommt was davon mit. Wirklich schade, denn auch wenn Forge, Visual Poetics, Bravestar, Khordz-255 und Taajwar in Sachen Management, Promotion und Distribution allem Anschein nach auf verlorenem Posten stehen, können sie wenigstens in musikalischer Hinsicht gut punkten.

Unter der Führung von Leitwolf V.P. gibt’s in Form komplexer, immer auf den Punkt gebrachter Battle-Reime jede Menge verbale Backpfeifen für die adressierte Wanksterschaft, so dass sich die Herren für die rausgebrüllte Annahme “You Don’t Wanna Be A Target” meiner vollen Zustimmung sicher sein können. Abstecher in anderweitige Themengebiete, wie etwas das schwermütige “My Eyes Have Seen Enough” fügen sich gut ins Gesamtbild des Albums ein, dass neben starken Raps auch jede Menge grundsolide Beatkonstruktionen aus dem Ärmel schüttelt: wo trocken klopfende Beats auf harmonische Streicher-/Piano- und auch mal Cemballospielereien treffen, kann im Normalfall ohnehin nichts in die Hose gehen. Besonders gut blubbert die euphonische Mixtur im hintersinnigen “Craft The Assassin”, der weitschweifend-dramatischen Anfangs-Einspielung “Introducing” und im oberen Mittelfeld anzusiedelnden Tracks wie “One Mind” oder “Planets”.

“Straight Out The Sands” ist ein an und für sich recht simpel konstruiertes Album, das von seiner fast schon sturen Geradlinigkeit lebt, die völlig ohne Fake-R’n’B, aufgezwungene Chartkompatibilität und damit wirklich nennenswerten Aussetzer zu Rande kommt. Wer auf die Sound-Etikette der Boot Camp Click von vor ein paar Jahren steht, kann mit diesem Longplayer eigentlich alles nur richtig machen: “keeping HipHop original / rugged raps / running through tracks / bass grumbling / stage crumbling / amps malfunctioning / the destruction of DAT’s / leveling the place flat…”