Lil Troy – Back To Ballin

“Back To Ballin”, das Werk des jungen Texaners Lil Troy, kommt aus der staubigen Südstaatenmetropole Houston direkt ins unsere guten Stuben. Die Stadt, die so legendäre Formationen wie die Geto Boys und die immer noch fleißig im tiefsten Untergrund agierende Southpark Coalition (S.P.C) hervorgebracht hat. Allerdings lässt uns das von einem dicken, hochglanzpolierten Bentley eingenommene Cover schon erahnen, dass hier ein total anderes Süppchen gekocht wird. Ein im höchsten Maße ungenießbares und nicht wohl bekommendes Süppchen.

Obwohl die Ganze Sache mit dem von Willie D unterstützten “For Years” ganz ordentlich startet, finden die anfänglich geäußerten Befürchtungen im einfach nur peinlichen “Pop Ya Collar” ihre vollste Erfüllung. Einen riesengroßen Lachkrampf gibt’s spätestens wenn ein zwölfjähriger Rotzlöffel den ganzen Titeltrack namens “Back To Ballin” als Plattform zur Verfügung gestellt bekommt, um aus seiner überaus üppigen Lebenserfahrung über Frauen, Platinschmuck und vollautomatischen Waffen zu berichten. Wir erinnern uns ja alle daran wie wir damals in diesem Alter die Weiber reihenweise flachgelegt haben. Die Reise durch die akkustische Hölle geht mit so farblosem Bling Bling Einheitsbrei wie “We Gon Lean” und dem Tränen in die Augen treibenden “Let’s Smoke” weiter. Auch wenn ich sicherlich nichts gegen “Lesbian Nights” hätte, in denen sich zwei oder mehrere Lesben gegenseitig von oben bis unten abschlecken und aneinander reiben, so hab ich sehr wohl etwas gegen lieblos dahin geklatschte Feierabendproduktionen. Was auf diesem Album weiß Gott nicht selten der Fall ist. Da erscheinen einem die nicht mehr als durchschnittlichen Lückenfüller “There He Go” und “Long Time” geradezu wie hervorragend produzierte Meisterstücke. Das fatale Endergebnis ist nur ein weiterer Bastard der gigantischen Fließbandproduktion.

Falls ihr diesem ‘Schmuckstück’ irgendwo begegnen solltet, tut euch selber den gefallen und lasst es links liegen. Diese Scheibe ist so überflüssig wie ein Hetero auf dem Christopher Street Day.