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Lil’ Tec – Shut Em Down

 

Der Mann mit dem reichlich unspektakulären Künstlernamen könnte einigen Anhängern des Untergrund-Raps aus den Südstaaten bereits vor diesem Solo ein Begriff gewesen sein. Keinen Geringeren als Memphisrap-Legende Gangsta Pat hat er 1997 auf “Homicidal Lifestyle” in den Songs “Creep Wit A Nigga” und “Lay Me Down” tatkräftig unterstützt.  Doch genug der informellen Nostalgie, jetzt geht’s um “Shut Em Down”. Der Titeltrack legt los mit tief traurig fiedelnden Streichern und einem wehmütig anmutenden Glockenspiel. Dieser gute Start wird von der anschließend albern daher kommenden, unglaublich plakativen Pseudo-Pimp-Nummer “She Don’t Understand” gnadenlos runtergezogen. Bedrohlich schleichendes Akustikgitarrengezupfe und wieder mal unheilverkündende Streicher plus operesque Chöre bei “Ain’t Shit Changed” hieven das Stimmungsbarometer wiederum angenehm in die Höhe.

Hochklassig geht’s auch beim deutlich nach Memphis klingenden “Dirty Bizness” und “Sticky Situation” aus derselben Kategorie zu. Diese beiden Vorstellungen können durch stark pumpenden Bass und in Sachen Geschwindigkeit endlich mal hochgeschraubte Rapeinlagen ohne Zweifel ihre Stärken ausspielen. Gastauftritte gibt’s hier zweimal von Red Boss, dieser war zu Tape-Zeiten ab und an mal bei Projekten von Memphis-Produzenten-Schwergewicht DJ Squeeky und seiner Family zu hören. Auch die inmitten dieser beiden Memphis-Nummern starrenden “Eyezuvdadevil” stehen ganz eindeutig für Memphis, Memphis und nochmals Memphis – und zwar das Memphis der oft zitierten, guten alten Zeit. Tec glänzt hier mit sehr schnellen Raps und die psychopathisch am gesunden Menschenverstand zerrenden Synthesizertöne tun ihr Übriges, um das Thema Wahnsinn gekonnt in den Mittelpunkt zu rücken. Erinnert ein wenig an das, was Gangsta Pat zu seiner Blütezeit Mitte der Neunziger abgeliefert hat. Im Anschluss an diesen sehr erfreulichen Block bietet sich nichts Brauchbares mehr. Totalausfälle bleiben zwar aus, das Mittelmaß jedoch lebt hoch.

Insgesamt bietet der hierbei Augusta, GA repräsentierende Bursche mit “Shut Em Down” eine ordentliche Solopremiere ab. Leider flacht das Ganze  zum Ende hin stark ab. Dennoch finden sich etwa ein Drittel der Tracks in dem Bereich ein, der insbesondere für Liebhaber des guten (sprich: nicht modernen, zeitgeistlichen) Memphis-Rap, ansprechend sein dürfte.

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