Lady Merk – The Black Russian (Mix Album Volume 1)
Der Markt giert beständig nach Neuerungen und die Suche nach dem letzten Schrei endet bekanntlich öfter mal peinlich. Nein, ganz so schlimm ist die Masche von Lady Merk dann auch wieder nicht, aber wenn man jetzt schon versucht die Kundschaft mit englisch-russischem (!) Sprechgesang zu ködern muss irgendwas im Argen liegen. Dabei beweist die Dame aus Philadelphia durchaus Talent, ist sie doch keine Unbekannte: einst im Ram Squad-Umfeld unterwegs gewesen, muss die kurvenreiche Schöne nach dem Ende der Crew wohl oder übel auf eigenen Beinen stehen. Es folgen: eine Zusammenarbeit mit Krumbsnatcha für dessen “Snatcha Season Pt. 2″ und zahlreiche Openings für ganz große Fische wie Shyne oder Ja Rule.
Jetzt ist “The Black Russian” bei XL Entertainment unter Vertrag und liefert vor ihrem wohl in Bälde zu erwartenden Album mit einem Mix-Album erstmals einen umfangreicheren Einblick in ihr Können. Und auch wenn ich auf rappende Weiber, die mit Slogans wie “Sex Sells” und viel nackter Haut von sich reden machen wollen, in der Regel eher skeptisch reagiere, muss ich zugestehen – die Kleine hat den Dreh raus. In “Black Russian”, “Superbitch” und einigen “Freestyles” wird ordentlich Gas gegeben, in persönlicher gehaltenen Songs wie “Good Man” oder “Dedication 2 Mom” zwischendurch auch sanft geträllert. Ab und an gibt’s – wie etwa in “Sex Sells” – natürlich auch mal ein bißchen Schweinkram zu hören. Recht fade geraten ist dagegen der “Hush Remix”, da rettet der exklusive Vers von LL Cool J auch nichts mehr.
Lady Merk trifft die Töne (auch auf russisch) und kann sich stimmlich mit Leichtigkeit auf Beats unterschiedlicher Machart einstellen – das angekündigte Full-Length könnte eine kaufenswerte Sache werden. Freunde glatter Urban-Sounds mit Affinität zu versauten Wortergüssen können die Merk ruhig auf ihren Einkaufszettel kritzeln, ganz klar…
No Response
Leave us a comment
No comment posted yet.