L.I.F.E. Long – Struggler’s Paradise
L.I.F.E. Long reppt Brooklyn, Stronghold und Writers Guild auf einen Schlag und kann uns nach seinem im Eigenvertrieb unters Volk gebrachten “Cuts & Calabos”-Sampler mit diesem über Cajo Communications releasten Mini-Album von zehn Songs (als kleinen Bonus gibt’s noch ein paar Instrumentals dazu) nun stolz sein offizielles Solo-Debüt vorstellen. “Struggler’s Paradise” nennt sich das gute Stück und schon beim ersten Durchhören lässt sich feststellen, dass L.I.F.E. Long seine lyrische Schlagfertigkeit nach wie vor dazu nutzt, kopflastige Musik zu produzieren, heuer sogar mit einem deutlichen sozial- und gesellschaftskritischen Einschlag.
Besonders gut gelingt ihm das in tiefblickenden Songs wie “Soul Searcher”, “Fall Back” (einer schummrigen BK-Hymne in der vor allem Loer Velocity mit seiner krassen Stimme auffällt) und natürlich der musikalisch wie auch reimerischen Spitze des Eisbergs: “Facts Of Life”. Es wäre unsinnig über diesen Song viele Worte zu verlieren – werdet selbst Zeugen, wie mittels feinstem Wordplay auch die letzten Masken fallen. “Struggler’s Paradise” ist eine wohltuende Rückbesinnung auf die alten Werte einer klassischen HipHop-Platte: überschaubare Features (checkt den dopen Oktober in “P.T.S. – Pimp The System”), zeitlose Beats und Reime, die gleichermaßen Inhalte vermitteln wie auch unterhalten. Denn L.I.F.E. Long lässt sich keineswegs auf die Rolle des zeigefinger-wedelnden Polit-Agitators reduzieren – vor allem “Incredibly Fresh” glänzt mit lässigen Raps und relaxten Feel-Good-Beats. Intellekt und Spaß müssen sich bekanntlich nicht zwingend gegenseitig ausschließen.
Das Stronghold Member #1 ist ein leider (noch) zu wenig beachteter MC, der in wohlfeinen Versen Wort und Wirkung in der Hinsicht absolut richtig ausbalanciert. Die Musik dieses Albums trägt die Handschrift einer Persönlichkeit die mit beiden Beinen im Leben steht und sich nicht scheut sein Ding durchzuziehen. Live long, L.I.F.E. Long!
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