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Krumb Snatcha – Respect All Fear None

Nachdem sein hervorragendes Debüt “Snatcha Season Pt. 1″ nur so mit Lobeshymnen überhäuft wurde, hat Krumb Snatcha unverständlicherweise stark abgebaut: Teil 2 der “Snatcha Season” war alles andere als ein würdiger Nachfolger und die sporadischen Gastraps (letztens mit M.O.P. im Song “Wolves” für den ‘Training Day’ OST) fallen auch nicht weiter ins Gewicht. Vor diesem Hintergrund wird “Respect All Fear None” – das dritte Album des mittlerweile 28-jährigen Bostoners – quasi zum Wegweiser für den künftigen Verlauf dieser so verheißungsvoll gestarteten Karriere.

Dabei macht Krumb Snatcha durchaus eine gute Figur, spielt seine im Laufe der Jahre erworbene Routine voll aus, wenn er mit gewohnt rauher Stimme durch’s Programm führt und schüttelt mitunter schon mal die ein oder andere reimerische Hochleistung aus dem Ärmel. So reflektiert das Mitglied der GangStarr Foundation in “Streets Is Calling” und “What’s Life” (“If there wasn’t no wars, we would never know what peace is / a thug thesis / the streets is puzzles and we pieces”) auf eindrückliche Weise das Leben in der Hood, erzählt in “Prison Life” aus eigener Erfahrung vom gar nicht lustigen Dasein hinter Gittern, legt mit GangStarr ein sauberes Beantown-Beatdown hin das so “Incredible” doch gar nicht ist und lässt mit Unterstützung von Nobel Society’s Jahdan in “King Of All Kings” seine Gedanken schon mal weiter schweifen als der durchschnittliche Emcee das heutzutage zu tun pflegt.

Unverständlich eigentlich, warum man so ziemlich in der Mitte des Albums plötzlich ganze drei Tracks lang stark einfältigen Party-Gedudel frönt: “Oxygen”, “House Party” und “Get Down” können sich auch durch die Mithilfe von Boogieman und Jaysaun nicht mehr am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen und fallen vor allem durch die übermäßig geglätteten Beats negativ auf. Sowieso, die Produktionen: da marschieren mit u.a. Easy Mo Bee, DJ Premier, Da Beatminerz, Alchemist und Arabian Knight lauter altgediente Persönlichkeiten des Metiers auf, und tatsächlich keine – ich wiederhole – keine der Herrschaften bringt es auf die Reihe, Snatcha den großen Hit zu produzieren, den er für ein wirkliches Comeback so dringend braucht.

Da kann er sich in Sachen Rhyming noch so ins Zeug legen – hier wurde einmal mehr ein vielversprechender Wortkünstler von seinen Beatmachern im Stich gelassen. Schade drum, da wäre mehr drin gewesen. Und ich wage stark zu bezweifeln, dass sich daran in Zukunft etwas ändern wird.

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