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Kory D. – The Blunt Session

Aus dem raptechnischen Niemandsland von Des Moines (Iowa) bläst uns ein gewisser Kory D. den Rauch seiner 16-rundigen “Blunt Session” in die Hörkanäle und erzählt uns über entsprechenden Get High-Beats, was die “Ghetto Niggaz” am Arsch der Welt so treiben. Viel scheint da allerdings nicht zu gehen, denn meist beschränkt sich der lyrische Content auf die wirklich simpelste Gangsta-Pampe: da wird in höchsten Tönen die eigene Posse gepriesen, den Bitches mit der Rückhand gegeben (“Love No Hoe”), der Turf  “Sucka Free” gehalten und letzten Endes mal wieder einer auf unschuldig gemacht: “We Just Came To Smoke”.

Das im Allgemeinen gut ankommende Ghetto-Rezept ein weiteres Mal zu bemühen war auch 1995 schon ein kleines Wagnis, zumal Kory D. es in keiner Hinsicht schafft (Ausnahme: das gelungene “Tha Niggaz”) sich auch nur ein klein wenig vom Rand der allgegenwärtigen Durchschnittlichkeit abzustoßen. Doch ist allzu strenge Kritik an der Person des “The ‘I’ Representative” sicher nicht angebracht, immerhin hat der Mann wirklich alles im Alleingang gedrechselt und zeichnet damit auch für die zünftigen Chuffer-Produktionen mit ihren trockenen Mid-Tempo-Beats, den simplen, aber wirksamen Keyboards und den (glücklicherweise) nur spärlich aufblasenden Live-Instrumenten verantwortlich. Wo er doch schon mit einem markanten Flow ausgestattet ist, hätte Kory die vorhandene Beteiligung von quasi völlig unwichtigen Cameos wie Rick Gee (ganz gut), Tre-Ball, Ooh-Child, Dutchess, B. Come und Flow Ez irgendwo doch gar nicht nötig.

Hat sich der Rauch des ersten Höreindrucks erstmal verzogen um klaren Gedanken und Formulierungen Platz zu machen, so kann ich konstatieren: “The Blunt Session” ist ein durchaus erträgliches Album, das sich in seiner nach allen Seiten absichernden Art gegen jedwedes Risiko rigoros immunisiert. Was fehlt sind die unbedingt nötigen Kontraste und ein wenig Spannung. Bleibt mir die Erkenntnis, dass der gespielte “Club House Funk” schnell an Reiz verliert und unser Augenmerk wohl schon auf den “richtigen” Rap-Regionen liegt.

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