Koopsta Knicca – Undaground Muzic Vol. 1
Koopsta Knicca, Ex-Mitglied der berühmt-berüchtigten 3-6 Mafia, droppt hier bereits sein 2. Album seit der Trennung von Tennesse’s einstmals übermächtiger Vorzeigegruppe. Produziert wurde das Ganze von DJ Jusborne, Lost Tapes, einem Typen namens Elvis und auch Scanman, Produktions-Partner von Mc Mack und mit eben diesem auch Inhaber von Kamikaze Inc. Aufgrund seines letzten, doch ziemlich enttäuschenden Releases “Da K Project” bin ich ohne große Erwartungen an dieses neue Werk gegangen.
Doch schon der erste Track “Thinkin’ Deadly” scheint meine Bedenken Lügen zu strafen und überrascht mich positiv mit einem ruhigen, sehr atmosphärischen Beat, der stark an die gute alte Underground-Zeit der Triple-6 Click erinnert. Ein guter Start ins Album. Direkt hinterhergeschoben wird das sehr chillige, mit typischen Memphis-Pimping-Vibes beschlagene “Hoe Don’t Violate” (klar dass die gesampelte Hook von Eightball kommt), darauffolgend “Month 1/2 Left” mit einem mysteriös-melodischen Style dessen unheimliche Atmosphäre durch die psychotischen Kinderchöre im Hintergrund (passen perfekt zu Koopsta’s Flow) noch verstärkt wird. Mit “Woop That Bitch (Hurt That Hoe)” erreicht das Album seinen Höhepunkt: man hört sofort das Scanman seine Finger im Spiel hat, das Ganze erinnert mich sehr an MC Macks “L’s and Forks” vom “Macknificent”-Album. Absoluter Aggro-Track, Koop schwingt hier die verbale Keule in Richtung 3-6-Mafia und lässt es sich dazu nicht nehmen, Project Pats Style zu verarschen. Unterstützt wird er von Memphis Thae (höre ihn zum 1. Mal), der ebenfalls einen sehr guten Part abliefert. Wo wir schon beim Thema 3-6 sind, gibt’s mit “Porno Movie 2″ wie der Name schon sagt den Nachfolger des Mafia-Klassikers, der sich – auch wenn er lange nicht ans Original rankommt – durchaus hören lassen kann.
Was man auch von “Voodoo Village” behaupten kann, für das man (wohl um DJ Paul und Juicy J eins reinzudrücken, vergl. T-Rock) gänzlich unverändert den UG-Beat von “Playa Hataz” für sich beansprucht. Das hört sich vielleicht ganz gut an, ist aber – um es auf den Punkt zu bringen – komplett überflüssig. Gegen Ende hin kippt das Album dann nahezu komplett und das mit billig-eintönigen Club-Beat bepackte “Lookin 4 A Stallion” gibt den Startschuss für eine sehr schmerzhafte Negativ-Serie. Die drei folgenden Tracks könnt ihr skippen ohne reinzuhören – als absoluter Tiefpunkt sei nur “Bout To Loose My Mind” erwähnt, in dem Koopsta auf peinliche Art und Weise daran scheitert einen R’n’B-Hook zu fabrizieren und dabei nicht anders klingt als ein kleines quengelndes Mädchen dass heute mal ohne Essen ins Bett geschickt wird. Einen Lichtblick gibts dann mal wieder mit “Murder N Room 8″, auch hier regelt Scanman wieder das Geschäft an den Boards, schneidert uns feine Kamikaze-Beats und kann sich glücklich schätzen dass mit Koop und seinem berüchtigen Sanges-Rap wieder zu rechnen ist.
Alles in allem ein nicht mehr als mittelmäßiges Album, das einen vielversprechenden Start hinlegt, dann aber kontinuierlich an Qualität verliert. Nur wenige überzeugende Songs lassen erahnen, was in der ehemaligen Underground-Hochburg Memphis/TN auch heute noch alles möglich sein könnte.
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