Koopsta Knicca – The Mind Of Robert Cooper
Heute nehme ich mir mal die Zeit, um zu sehen bzw. hören, was in “The Mind Of Robert Cooper” so vor sich geht. Meiner Stimmung wegen fange ich mit den positiven Aspekten dieser Kreation an. Ein bisschen an die so oft zitierten, guten alten Zeiten erinnert es, wenn ein jeder “Wanksta” entlarvt wird. Dies geschieht in Koops unnachahmlicher Manier, seinem halbschlafenden Gesang/Rap. In Verbindung mit den langsamen, verträumt klingenden Klaviersamples kann ich mich vorzüglich in meiner Gedankenwelt verlieren.
Auch noch gut läuft es, wenn es unter der Begleitung leidend-leiernder Streicher von “Memphis To Hollywood” geht und wenn sämtliche Stressmacher vom knallhart knüppelnden “Whoop Dat Bitch” niedergestreckt werden. Die zu Fellatio auffordernde Nummer “Fie Cap”, lass’ ich mir auch noch durchgehen. Ansonsten berieselt meine Ohren leider “No Action” mehr. Zumindest keine allzu erfreuliche. Denn wenn es weg von des Teufels Spielfeld und modrigen, licht- und blickdichten Kerkermauern, hin zu grellen Klublichtern zum Feiern mit Gottes Geschöpfen geht, sinkt meine Stimmung rapide in den Keller, den Herr Cooper musikalisch einst bewohnt hat. Egal ob das an den Luniz-Megahit “I Got 5 On It” angelehnte “Everlast” oder die Frauenjagd propagierende Hymne “I Spot You”. Hier wird der Normalo-Nachtklub zum Kochen gebracht.
Versteht mich nicht falsch, es ist ein natürliches und leicht verständliches Bedürfnis, sich auf die Suche nach einem willigen und versauten “Blasehasen” zu begeben. Ich allerdings will das nicht auf einem Koopsta Knicca Album haben. Was das Feiern und Clubbing angeht, kann ich einzig und allein der Ode an “North, South, East Memphis” etwas abgewinnen. Noch tränenüberfluteter wird es – ich betone: für mich – sobald ich zu den Herzschmerz darstellenden Geschichten komme. Jämmerlich japsend und fürchterlich nach Liebe flehend, geht es da bei “Because Of You” und “Top Secret” zu. Fairerweise sei erwähnt, dass im Booklet die Warnung Versatile” dick und fett aufgedruckt ist. Andererseits ist sie dort als unnütz anzusehen: sie hätte vorne auf das Cover drauf gehört.
Koopsta’s radikale Umjustierung vom wimmernden, wahnsinnigen Teufelsboten zum partyfreudigen, quietschfidelen Kind Gottes und unfreiwillig lustigen Liebeskasper, dürfte vieler seiner “alten” Anhänger ein gedankliches “Gotta Go” hervorlocken.
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