Koopsta Knicca – A Murda ‘N Room 8
Sein Monsteralbum “Da Devil’s Playground” liegt jetzt schon ganze 11 Jahre zurück und eigentlich ist es mit der Rapkarriere von Robert Cooper aka Koopsta Knicca seitdem stetig bergab gegangen. Natürlich waren da immer mal wieder ein paar hörbare Einzelauftritte dabei, aber letztlich konnte keines seiner Soloalbum wirklich überzeugen. Der Fluch scheint gebrochen, denn “A Murda ‘N Room 8″ bringt ein Stück weit den Koopsta zurück, denn man all die Jahre so schmerzlich vermisst hat. Das schizophrene Drogenopfer. Den Leichenflüsterer. Den Typen, der zum Einschlafen keine Schäfchen, sondern böse Geister zählt.
Fakt ist, dass diese Underground EP im CD-R-Format zumindest stellenweise so düster daherkommt, wie seit Jahren nichts aus dem Umfeld der Three Six Mafia. Koopstas Performance irgendwo zwischen Wispern, Wimmern und weidwundem Ritualgesang hat daran sicher ihren Anteil, ist aber nicht allein ausschlaggebend. Schließlich klang er auf den Releases davor auch nicht so viel anders. Nö, es ist zu großen Teilen ein Verdienst des aufstrebenden Produzenten J-Green, der definitiv den richtigen Riecher für das Comeback des alten, düsteren M-Town-Sounds hatte und deswegen im aktuellen Retro-Movement ganz vorne mit dabei ist.
So weit, so gut. Trotzdem kann man “A Murda ‘N Room 8″ nicht als durchgehend gelungen bezeichnen. Zum einen baut die Scheibe in der zweiten Hälfte stark ab und wirkt insgesamt wie künstlich in die Länge gestreckt. Zum anderen legt sich die Überraschung über den neuen/alten Koopsta ziemlich schnell, so dass man sich die Produktionsmethoden von J-Green mal ein bißchen genauer anschauen kann. Der ist nämlich alles andere als ein zweiter DJ Paul und hat es deshalb ganz offensichtlich nötig, Resteverwurstung im ganz großen Stil zu betreiben. Und was wird hier nicht alles gecovert, gesampelt und zweitverwertet! Hier was von “Da Devil’s Playground”, dort Gangsta Pat’s Evergreen “I Wanna Smoke”, dann “Triple Six Clubhouse” vom Tear Da Club Up Thugs-Album, zwischendrin auch mal was aus eigener Mache für’s “Yella Tape” von Lil Loco und was weiß ich noch alles.
Aus dem erhofften Comeback wird so ratzfatz ein besseres Mixtape, das über den wahren Stand der Dinge in Sachen Koopsta Knicca wenig aussagt. Mehr dazu dann wohl, wenn “Da Devil’s Playground 2″ endlich draußen ist…
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