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Kool G Rap – The Giancana Story

Er hat das Image des Mafioso-Rap geprägt wie kein Zweiter, und wer wollte nicht willig sein Geldsäckchen zücken wenn der große Kool G Rap volle 13 Jahre nach Veröffentlichung seines Debütalbums nun ansetzt die “Giancana Story” zu erzählen? Auch wenn der alte Mann in letzter Zeit viel wertvolles Pulver verschossen und sich selbst durch unzählige Gastauftritte ein wenig aufgerieben hat, so muss man ihm doch neidlos zugestehen, dass er in Sachen Crime-Rap speziell an der Ostküste bis zum heutigen Tage eine unerreichte Ikone geblieben ist.

Mit hohen Ewartungen belegt verschwindet “The Giancana Story” in meinem CD Player, und wirklich, das Scheibchen kann sich wohl hören lassen: G Rap poltert und donnert wie eh und je, die Produktionen von Buckwild, Rockwilder, Jaz-O, Dr. Butcha, Ghetto Pros u.v.m. haben Feuer und versprechen gute, abwechslungsreiche Unterhaltung. Wo auf “Roots Of Evil” noch junges Volk aus der Nachbarschaft die Gast-Parts übernehmen durfte, reichen sich hier gestandene Größen wie Mobb Deep, AZ, Capone und Noreaga das Mikro durch. Doch der positive Ersteindruck verblasst schnell, viel zu schnell. Schon klischeeträchtige Titel wie “Thug For Life”, “Gangsta Gangsta”, “Thug Chronicles” oder “Good Die Young” lassen erahnen, dass es mit der lyrischen Substanz des Albums nicht zum Besten bestellt ist. Und richtig: zwar hämmert G Rap in gewohnt starker Manier immer noch einen Reim nach dem anderen raus, doch fehlt es den gewaltverherrlichenden Zeilen deutlich an der kalten Ironie die den Paten früher auszeichnete.

Natürlich sind die meisten Songs hier nach wie vor durchaus konsumierbar, doch die richtigen großen Kracher bleiben diesmal leider aus: die knochenharten “Drama” und “Holla Back” heben G Rap’s Talent noch am ehesten hervor, im aufregend produzierten “Fight Club” wird mit der abgeklärten Shaqueen auf die Pauke gehauen wie nichts gutes, Lieder wie “Good Die Young” und “The Streets” gehen auch noch rein. Ziemlich enttäuschend dagegen die Auftritte von Capone-N-Noreaga und Mobb Deep, und auch die Single “My Life” hake ich unter ‘ferner liefen’ ab. Ein technisch nahezu perfekt konstruiertes Album, dem ein wenig mehr Schmutz durchaus nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte – gemessen an Kool G Rap’s Fähigkeiten läuft hier nämlich zu wenig…

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