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Kool G Rap – 4,5,6

Seien wir doch mal ehrlich: nach dem brutalen “Live And Let Die” waren wir alle nervlich am Ende und unser Glaube an das Gute im Menschen hatte sich endgültig in Luft aufgelöst. Zwei lange Jahre später schickt der New Yorker Oberpate nun ein neues Dokument des nicht ganz alltäglichen Wahnsinns auf die Reise und zerschmettert unsere zart grünenden Ahnungen auf eine stellenweise Auflockerung wie Mike Tyson Fliegen am Küchenfenster. Denn auch 1995 macht der Oldschool-Mobster seinem Namen alle Ehre und schickt als skrupelloses Enfant Terrible wieder ganze Hundertschaften im “Executioner Style” Dahingeschlachteter in den Hades.

Während G Rap sich in besagtem Lied über wild rumorenden Basslines und erbarmungslos peitschenden Drums noch ganz auf sich allein gestellt in schmutzigen Zeilen ergeht wie “crazy brains hangin, and niggaz veins are swingin / bangin and gunslingin, even my own fuckin ears are ringin […] motherfuckers runnin for miles, bodies stacked up in piles / I’m killin executioner style”, so bekommt er im schweren, gitarrenangereicherten Exitus-Cut “Take ‘Em To War” eiskalte Unterstützung vom blutdurstigen MF Grimm (“Dr. Death mothafucka, ever heard of me?”) und einem nicht minder gewalttätigen B-1. Doch Kool G Rap wäre nicht er selbst, würde er sich einzig auf seine Serienkillerphantasien verlassen. Auch “4, 5, 6″ kann mit Schilderungen des Ghetto-Lebens von sich reden machen. Bewegende Tracks wie die trotzige Jetzt-erst-recht-Nummer “Blowin’ Up In The World” (G Rap berichtet über seine Kindheits- und Jugendtage in größter Armut) oder die schmerzliche R.I.P.-Klage “For The Brothaz” bilden hier dementsprechend das Kontrastprogamm.

“It’s A Shame” – Es ist eine Schande – heißt es dann gleich zweimal: der smoothen Originalversion hängte Dr. Butcher seinen kompakten Remix an. Überhaupt scheinen er und seine Kollegen T-Ray, Buckwild und Naughty Shorts gerade zur rechten Zeit eine kreative Phase gehabt zu haben: bis auf die monotone “Money On My Brain”-Tirade bleibt kein Wunsch offen und G-Rap (übrigens erstmals ohne D.J. Polo unterwegs) über den größten Teil der elf Tracks denkbar ungefährdet im Spiel. Dieser auf so beeindruckende Weise maliziöse, schroffe Klassiker vereinigt alle Zutaten in sich, die ein zeitloses Hardcore-Album braucht. Uneingeschränkte Empfehlung – unbedingt klarmachen!

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