Kool Daddy Fresh – Plottin’
Obwohl der Name Kool Daddy Fresh vielen auf Anhieb nichts sagen wird, ist dieser Kollege aus dem normalerweise für Countrymusik bekannten Nashville, keineswegs ein Neuling in diesem Geschäft. Seine musikalische Schaffenszeit reicht bis auf das Jahr 1995 zurück als seine erste LP auf den Markt kam. “Plottin'” ist sein drittes von insgesamt fünf Alben.
Natürlich verdient sich der kühle Daddy neben dem Geschäft mit den leichten Mädchen, wie es sich für einen standesgemäßen Zuhälter gehört, mit dem An- und Verkauf von Betäubungsmittel seinen Lebensunterhalt. Genau darum geht es in dem Old-School angehauchten “Born 2 Slang”. In einem ähnlich besonnen Tempo schlendert das funkige “Plottin'” vor sich hin. Mit “Jawbreaker” wird die bisher in HipHop gehaltene Linie konstant weitergeführt. Das erste grelle Glanzlicht wird mit Track Numero 5 “I Wish I Had a Key” gesetzt. Daddy malt sich hier aus um wie viel schöner und vor allen Dingen leichter das Leben mit dem Durchbruch im Drogenhandel doch wäre. Textlich gesehen wird nichts preisgegeben was wir nicht schon zu Hauf gehört haben. Nichtsdestotrotz bietet dieser Song sechs gut investierte Minuten. Pure Zeitverschwendung hingegen garantiert das vor dreckigen und schmutzigen Sexfantasien strotzende “Sex Drive”. Spätestens bei “Mobbin'” umhüllt mich das Gefühl einer geradezu einschläfernden Eintönigkeit wie ein dunkles Tuch. Das vom ‘Paten’ inspirierte “Let It Rain, Let It Pour” reißt dieses Tuch der Langeweile ein ganzes Stück weit ein. Doch schon direkt im Anschluss dieses süchtigmachenden Leckerbissens folgt mit dem hochgradig peinlichem “Petty Hoes” der ultimative musikalische Tiefschlag. Tja, wie sagt man so passend, wie gewonnen so zerronnen.
Laut Fresh geht es bei “Servin Em'” um‚ straight R&B (Real Niggas & Ballers)’. Leider konnte er sich nicht verkneifen einen R&B Hook im eigentlichen Sinn einzubauen. Daumen runter! Unendlich Daumen hoch gibt’s für das erfrischend offensive “Keep My Name Out Ya Mouth”. Seine äußerst lässige Art zu rappen und so selbstsichere Aussagen wie: “I done talk bad cause I’m so good at it” sind eine pure Wonne. Eine ruhige Kugel wird dann bei der “Game Show” geschoben. Optimal für den kleinen Hörgenuss zwischendurch. Sobald das gähnunterstützende “Whoride” geskippt ist wird uns bei “Cheerleader” eine meisterhaft lustige Geschichte verklickert. Nicht minder unterhaltsam geht es bei der mehr als gelungenen Westernadaption “Wild Wild West” zu. Hat man sich erst mal richtig in das Album reingehört, kann man dem Ganzen eine Menge Gutes abgewinnen. Besonders herausstechend ist Kool Daddy Freshs’ komödiantisches Talent. Auf “Plottin'” ist eine große Portion Entertainment zu finden. Genau das richtige für die Sommerzeit.
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