Kizzy Rock – The Realist
Anfangs war ich schon sehr schockiert. Es roch nach übelstem Trash als der zweite Track “Get Em Up” endete und damit die widerliche Möchtegern-Clubatmosphäre. Zum Glück bestand die restliche Stunde der Spielzeit nicht nur aus Halbsätzen und Call-And-Response Ruftheater. Da habe ich nochmal Schwein gehabt.
DJ Kizzy Rock, nach eigenen Angaben ist er “ATL’s Number One Underground DJ”, produziert nicht wie die meisten Diskjockeys im Rapgame seine Tracks selbst. Für diese Aufgabe war Mr. Collipark aka DJ Smurf zuständig, der gleichzeitig auch der Founder des Collipark Record Labels ist. Mit der Musik für die Massen und für die gut aufgelegten, paarungswilligen Jungs und Mädels aus dem Club will man Geld verdienen. Warum nicht? Aus den Ärschen der Ying Yang Twins konnte Mr. Collipark schon die Goldbarren rausziehen und mit Partyinstrumentals nach dem Ballermann-Prinzip schaffte er es die Zwillinge aus Georgia auch außerhalb des Pfirsich-Staates bekannt zu machen.
Mit wuchtigem, crunkigen Sound und lauten Hats sowie Kicks trifft man ohne Probleme den Nerv der Zeit. Traurig nur, dass sich gerade die Neuauflagen von den schon bekannten Nummern “Twurkulator” und “By Myself” als die besten Tracks auf “The Realist” herausstellen. Allein dadurch wird klar, wie unkreativ manche doch sind. Und mal ganz ehrlich, Party- und Drogengeschichten sind nunmal selten spannend, wenn dann sogar die ohnehin schon unkreativen Einfälle aus dem eigenem Camp kopiert werden, kommt die Kotze schonmal schneller als die Kotzunterlage.
Und während man dann den Teppich vom gerade Erbrochenen befreit, lauscht man Songs wie “Flexin”, “Beatin And Boomin” und “Mirror, Mirror” – alles ruhige, melodiöse und chillige Tunes, die einen guten Kontrast zu den lärmmachenden “King Shit”, “Step!” und fast allen übrigen Songs bilden. Vielleicht sind auch selbst diese eher ruhigen Lieder mit zuviel Player- und Pimpgesülze beladen, aber wie heißt es so schön: Man kann nicht alles haben.
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