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Killarmy – Fear, Love & War

Das war aber auch eine schwere Geburt. Nachdem der militärische Zweig der Wu-Familie bereits zwei starke Alben vorgelegt hat, spannt man uns mit Werk #3 nicht weniger als drei lange Jahre auf die Folter, lässt unter dem vermeintlichen Titel “Prepare For The Six Man Wettin'” heftig die Gerüchteküche brodeln und ist 2001 über Loud Records dann endlich fertig geworden. Schon beim ersten Durchhören fällt deutlich auf, dass Killarmy längst nicht mehr so “Militant” sind wie zu Zeiten von “Dirty Weaponry” und “Silent Weapons For Quiet Wars” – Alben, von denen vor allem letzteres vor Terror-Rap nur so strotzte.

Mit den Jahren ist man ruhiger geworden, und so gestaltet sich die Neue von Dom Pachino, 9th Prince, Islord, Baretta 9, Shogun und Killa Sin in lyrischer wie auch produktionstechnischer Hinsicht deutlich überlegter und nicht zuletzt hörbar gereift. Von schmalzigen Eskapaden wie “Savior’s Day” – dem letzten Album der stark abgesackten Sunz Of Man – ist “Fear, Love & War” dabei aber meilenweit entfernt. Im Marschgepäck haben die sechs Straßensoldaten aus Staten Island sehr professionell gemachte, manchmal vielleicht ein wenig zu vorhersehbare Beats von 4th Disciple, Trauma, Rebel Dainja und Falling Down, dazu natürlich ihre nach wie vor stark individuellen Styles und soviel Message, dass sich die ein oder andere Rap-Gruppierung getrost ein paar Scheiben davon absäbeln könnte.Wo “The Push”, “After Hours Part 1″ und das mit U-God vom Clan prominent besetzte “Militant” uns noch mit wenig ausdrucksstarker 0/8/15-Kost abspeisen wollen, lassen die echten Perlen dann auch nicht lange auf sich warten. Allen voran natürlich die Video-Single “Feel It” mit ihren einschmeichelnden Chören. Äußerst dicht gefolgt von “Day One” – in welchem vor allem 9th Prince aka Madman einen sauberen Auftritt hinlegt und den im Stechschritt marschierenden Beat mit träumerischer Sicherheit zu bändigen weiß – sowie dem von hypnotischen Pianoklängen dominierten “Lady Sings The Blues”, dem wohl persönlichsten und ehrlichsten Song des Albums. Genau hier müssen Killarmy auch in Zukunft ansetzen.

Wenn die Tage martialischer Reim-Metzeleien schon gezählt sind und das Image der blutdürstigen Mörderbande längst zur eher beiläufigen Phrase verkommen ist, spricht es nur für die Truppe, dass sie ihrem harten Sound im Prinzip doch treu geblieben ist. Solange es nicht übermäßig in Richtung des vor Ghetto-Unity-Kitsch nur so triefenden Video-Clips zur “Feel It”-Single geht, soll mir das mehr als recht sein.

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