Killa Valley Entertainment – Controversy Sellz
So geht das. Zugpferd Young Droop prescht nach vorne und die ganze Kompanie hintendrein. Es grenzt fast schon an ein Wunder, wieviel Potential die Rap-Scene in Nordkalifornien birgt. Den Auftakt machen Myth und Kaoz The Assassin (der vor kurzem sein relativ hörenswertes Debütalbum gedroppt hat); “Ride To Dis” gibt eindrucksvoll die Richtung vor, die der erste Killa Valley-Sampler einschlägt. Mob Shit steht auf dem Programm.
Droop, rasant wie eh und je, hat sich zweimal Homie Dutch gekrallt, der im direkten Vergleich gegen unseren Lieblingshelden aus dem Tal der Mörder natürlich keinen Stich macht. In “Break Bread” hat er schon eher die Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen, auch wenn die Konkurrenz hier ebenfalls nicht zu verachten ist: C-Dubb, R.I.T.Z. (lachhafter Name, sehr guter Rapper) und als (meiner Ansicht nach völlig überflüssige) Dreingabe ein etwas lascher Mr. Kee. Von Laschheit keine Spur dann wieder im Burner “Product Of America”, einem Song, der seine Schlagkraft aus der Spannung zwischen entspanntem Beat und Voices von brutaler Härte gewinnt. Für das Mic galt nach den Sessions von Guce (sehr sehr stark) und Nine Eleven (mit einem Rapper, der stimmlich enorm an Mystikal erinnert) wohl: irreparabler Totalschaden. Ganz sicher ein Höhepunkt des Albums.
Dicht gefolgt von “Block Hittaz”, versehen mit Killa Tay-ähnlichen Hardcore-Beats und Rappern, die sich, so wie sich dieses Reim-Massaker anhört, wohl kurz vor den Aufnahmen noch einen Shoot-Out auf den Straßen des Valleys geliefert haben: Kaoz, Kenny Mack (Tier!), D-Lo und Dubble J kommen hart wie Granit. Da können vermeintliche Größen wie Sean T, B-Legit, Woodie, Levitti oder auch Yukmouth und C-Bo angesichts ihrer langweiligen Parts gleich ihre Siebensachen für den großen Exodus packen. Hier treibt vor allem der Nachwuchs die Leistungsgrenze immer höher und höher: über futuristisch-rapiden Techno-Beats begeistern Young-gangsta-mothafucking-Droop, Yun-Gun, Gemini und Night Train mit “Count The Cash”, gleich darauf überzeugen Yat-T, C-Lee, J-Spook, KJ und Dubble J mit einer “Spontaneous Combustion”, bevor die grandiosen Moonshine Bandits mit dermaßen viel Energie durch die Boxen bouncen, dass einem ganz warm ums Herz wird. “S.O.S. (Smoken Or Soaken)” wäre auch ohne den unvermeidlichen Droop als etwas überstrapazierte Absicherung eine ganz große Nummer geworden.
Die große Mehrheit der hier vertretenen Rapper präsentiert sich so frisch und unverbraucht, dass ich Frühlingsluft für die in letzter Zeit doch sehr auf der Stelle tretende Westküste zu wittern glaube. “Controversy Sellz” – geht doch.
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