Killa Tay – Snake Eyes
Neues vom Mafioso aus den nördlichen Gefilden von Killa Kali. Und wie auch auf dem rohen Debüt sind es wieder die Beats, welche zu überzeugen wissen. Nicht mehr so unerbittlich hart das Ganze, aber auf jeden Fall ganz oben mit dabei in der Westcoast-Beat-Liga. Egal ob minimalistisch wie in “Hard Ball” (mit einem glänzend aufgelegten C-Bo) oder etwas besonnener (Thug Livin’ Part II feat. Cosmo und E.D.I. von den Outlawz) – das Gesamtbild des Albums lässt keine Zweifel offen: die “Murda Show” krankt auf keinen Fall an den Beats.
Dann schon eher an den leider total einfallslosen Reiminhalten mit Textzeilen wie etwa: “it ain’t no love with my brain on drugs / live and die as a westcoast thug”. Man beschränkt sich mit derartigen Äußerungen leider nicht auf eine überschaubare Anzahl von Lines oder gar ganzen Songs… nein: in wirklich jedem Lied wird das “Mob Life”-Vokabular in seiner ganzen Eintönigkeit heruntergerattert und -gerasselt. Eine hörenswerte Ausnahme stellt da “Coast Trippin’ dar, in dem neben Cosmo auch Ser Shakur einen Auftritt zu verzeichnen hat, wie der Name schon erahnen lässt Tupac Shakurs kleine Schwester. Droppt einen ganz netten Vers. “Power Moves” gedenken auch Lil’ D, Young Sly, Buggy, C-Money, KJ und Tay’s Lieblingshomie Cosmo zu tun, doch den Rest der Productions in allen Ehren: ein absolut überflüssiger Lückenfüller – weggeskippt und schon vergessen. Nur unwesentlich besser der zweite Feature-Cut der größeren Sorte, angesichts der ultra-kitschigen “Westside”-Singereien im Chorus hat man nicht gerade die größte Lust der “Let’s Ride”-Aufforderung Folge zu leisten…
Doch zwei Ausfälle seien unseren Westcoast Mobstern verziehen – Songs wie “So Serious” (mit Marvaless, Lunasicc und Syphillis-Dick Lynch) oder das ein wenig tiefergehende “The Last Days” stimmen jedenfalls mehr als nur versöhnlich. Auch einer der ganz großen Westside-Beats wird recycelt: aus “I Got Five On It” wird kurzerhand ein “I Got G’z On It” – natürlich im absoluten Einvernehmen mit den Original-Interpreten The Luniz: neben Mac Mall und Fed-X lässt auch Yukmouth mal wieder von sich hören (darf ruhig ironisch verstanden werden…). Wir konstatieren: einseitige Rhymes, immer hart an der Kotzgrenze, dafür aber: tolle Beats und Produktionen sowie nicht weniger hervorragende und abwechslungsreiche Rapstyles. Unter dem Strich wiegen die letztgenannten Kriterien schwerer. “Snake Eyes” bietet gute Unterhaltung.
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