Killa Gorillas – True Gorilla Sh*t

 

Das Cover mit dem oberkörperfreien Dschungel-Dude, der halb transformierte Gorillaschädel durch den Busch schweben lässt, ist ja schon mal eine wahre Augenweide. Noch eine Spur bizarrer ist die Tatsache, dass die Killa Gorillas als Schlachtruf nonstop Affenlaute von sich geben, wobei es nach dem Gekläffe von DMX wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit war, bis die Tierwelt für weitere Eskapaden würde herhalten müssen. Formulieren wir es so: eine gewisse Schmerzfreiheit in Sachen Trash sollte man bei diesem Album schon mitbringen.

Die Gorillahorde um den Silberrücken Pimp J setzt sich aus insgesamt acht Rappern zusammen und hat ihr Revier im Pine Hills Neighborhood von Orlando. Ein paar bekannte Features aus der Nachbarschaft gibt’s natürlich auch, unter anderem sind 2 Face und Mr. Miller von den Corrupted Seeds am Start. Goldphinger, den Producer ihres 1999er-Albums “To Hell In A Hand Basket” haben die beiden gleich noch mit im Schlepptau. Und der serviert genau den richtigen Soundmix für die Bande und hält das Crunkness-Level mit freundlicher Unterstützung von D-Matrix und Pimp J meistens schön oben. Vor allem in der ersten Albumhälfte laufen die “Pine Hillas” zu Hochform auf. Vom Opener “True Gorilla Shit” über die Labelhymne “Mo’ Muzik” bis zum heftig ballernden “Do Sum’em Wit It” – beast mode all the way!

Dass man die Sache auf diesem Niveau nicht bis zum Schluss durchhält, ist keine große Überraschung. Vor allem das vielversprechend betitelte “Psychiatical Gorillas” inklusive Lyrics über Kannibalismus und andere Späßchen ist enttäuschend unspektakulär inszeniert. So wie die beiden in “Hell Bound” loslegen, hätte mehr Unterstützung von Tricksta und Rain der Urwaldsause vielleicht nicht geschadet. Der Nachschlag aus dem Affenstall hat auch so nicht lange auf sich warten lassen. Erster Killa Gorilla auf dem Solopfad: Red Dogg mit “Grind Hard”, 2002 über Mo’ Muzik erschienen.