K-Rino – Worst Rapper Alive
“Straight up hood hits is all that K-Rino spits / ain’t nothin’ changed I’m still on some fuck the radio shit” donnert es uns im grabesfinsteren “No Love” entgegegen, und tatsächlich, nachdem der Gründervater der South Park Coalition auf seinen letzten Alben “The Hitt List” und “Fear No Evil” zeitweilig auch etwas gemäßigtere Töne hören ließ, geht es auf dem selbstironisch betitelten “Worst Rapper Alive” wieder schonungslos zur Sache wie eh und je. Andere Rapper mögen ihre imaginären Kontrahenten mit Punchlines zu Boden schicken – K-Rino zerstückelt sie.
Die wortgewaltig gefahrenen Attacken gehen gegen MTV, Bootlegger, Mixtape-Rapper – und nicht die geringste Spur von klischee-versessenem Gefasel. Songs wie “Stay Out Mine”, “Aggression” (mit dem in letzter Zeit erfreulich aktiven K.B. The Kidnappa), “Bad Bizness” und “Loaded” beweisen: der Mann steht unter Strom wie am ersten Tag. Ruhigere Einlagen wie das introspektive “Who Am I” bleiben die Ausnahme, selbst eine spirituell anmutende Bekundung wie “Who Are You”, das sozialkritische Gewitter “Three Gods” und das an den Hollywood-Thriller “The Machinist” angelehnte Storytelling von “The Man In The Mask” powern mit voller Kraft. Müßig zu erwähnen, dass auch in raptechnischer Hinsicht wieder alle Register gezogen werden.
Vom bissigen “Standard” über starke Double Times bis hin zu sinistren Gesangseinlagen, K-Rino meistert die häufigen Stilwechsel wie immer in souveräner Manier. Und weil die abwechslungs- und ideenreichen Beats dieser Supershow nicht im geringsten nachstehen, hat er mit “Worst Rapper Alive” auch überhaupt keine Mühe, erneut auf das Niveau von Klassikern wie “Danger Zone” oder “No Mercy” vorzustoßen. K-Rino ist und bleibt einer der ganz Großen in Houston und es bleibt wirklich zu wünschen, dass für die tolle Leistung über Jahre auch irgendwann mächtig die Kasse klingelt. Ehre wem Ehre gebührt.
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