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K-Rino – Time Traveler

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – da kann es schon vorkommen dass auch außergewöhnliche Künstler irgendwann nicht mehr die Aufmerksamkeit einsacken die sie verdienen. Oldtimer K-Rino schleudert seine Alben mittlerweile schon im Monatstakt auf den Markt, hat sich Schritt für Schritt an seine Leistungsgrenzen herangetastet und steht seit geraumer Zeit ziemlich weit oben – und, man kann es drehen und wenden wie man will, irgendwann geht es zwangsweise auch wieder abwärts. Ein Dauerdasein in solch dünner Höhenluft ist schlicht und einfach nicht denkbar.

Auf “Time Traveler” schleichen sich nun erste Ermüdungserscheinungen auf Seiten des Hörers ein. Dabei ist der Reimkanonier immer noch hungrig wie am ersten Tag, knallt uns gleich zu Beginn ein eisenhartes “Four Minute Warning” mit geradezu unglaublichen Zeilen in die Hirnwindungen, macht auch im zwingenden “On My Side” alles richtig wenn er uns auf einen stimmungsstarken Trip durch die South Park Zone von Houston begleitet oder in “Valley Of Decision” und “Open Thought Surgery” tiefe Einblicke in die eigenen Abgründe gewährt. Größten Respekt auch für das verdammt gute “Almost”, in dem K-Rino auf unvergleichliche Weise darüber sinniert wie er am Ende einer chaotischen Beziehung am liebsten seine Ex über den Haufen schießen würde.

Einmal mehr viel Licht also, doch es gibt auch Schatten. Denn wo sich “Time Traveler” auf verbaler Ebene – auch von den Gastrappern her – auf höchstem Niveau abspielt, bin ich was die Beats anbelangt nicht so glücklich wie noch mit dem Vorgänger “Worst Rapper Alive”. Nicht nur dass stocksteife Produktionen wie “Talkin’ Loud” (prod. v. Z-Ro) und “Like That (Dope-E) keinen Hund hinter’m Ofen hervorlocken, auch in Sachen Mastering wurde tief und fest geschlafen. Es ist nicht das erste Mal dass K-Rino mit der Soundqualität Probleme hat, doch dürfen ihm solch offensichtliche Schnitzer einfach nicht mehr passieren. Wenn man das noch in den Griff bekommt wird die Gipfeltour des K-Rino gewiss noch ein Weilchen andauern. Dazu wäre es allerdings nicht verkehrt, zwischen den einzelnen Releases etwas längere Pausen einzulegen – wir als Hörer würden so ein K-Rino Album bestimmt ganz neu schätzen lernen…

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